Mit Kees van Wonderen ist beim FC Schalke bereits der zweite Trainer in der laufenden Spielzeit schon wieder Geschichte. Ab Sommer soll ein neuer starker Mann an der Seitenlinie übernehmen. FT stellt die Kandidaten vor.

Trainerwechsel - ein Wort, das in den meisten Vereinen für helle Aufregung sorgt, dürfte bei den Fans vom FC Schalke mittlerweile fast schon mit Gelassenheit hingenommen werden. Schließlich blieb zuletzt mit David Wagner in der Saison 2019/20 ein Trainer über eine komplette Spielzeit bei den Knappen auf der Bank. Nach der am heutigen Morgen verkündeten Entlassung von Kees van Wonderen sucht man in Gelsenkirchen abermals einen neuen Übungsleiter. Zahlreiche Kandidaten werden gehandelt, eine Gemeinsamkeit lässt sich schnell feststellen.
Markus Anfang
Der gebürtige Kölner dürfte aktuell wohl der aussichtsreichste Kandidat auf den vakanten Posten sein. Der 50-Jährige präferiert ein 4-3-3-System und steht für Offensivfußball. Allerdings bringt Anfang auch eine gewisse Flexibilität mit. Nachdem seine 4-3-3-Grundordnung beim 1. FC Kaiserslautern nicht fruchtete, stellte er auf ein 3-4-2-1 um und spielte mit den Roten Teufeln bis zuletzt um den Aufstieg mit. Erst eine Negativserie im Endspurt sorgte für seine Entlassung, obwohl die vor der Saison ausgerufenen Ziele längst erfüllt waren. Anfang wäre nicht nur zweitligaerfahren, sondern auch direkt verfügbar.
Tim Walter
Bei Tim Walter weiß man genau, was man bekommt. Offensiver Fußball in einem 4-3-3-System mit viel Ballbesitz, der aber oftmals von viel Risiko und mitunter auch defensiven Nachlässigkeiten geprägt ist. Dass der als Sturkopf geltende Coach eine Mannschaft formen kann, hat er zuletzt beim Hamburger SV bewiesen, den er zweimal in die Relegation führte. Stand jetzt sind die Hamburger drauf und dran, die Früchte von Walters Grundlage zu ernten. Der 49-Jährige steht für eine klare Spielidee. Würde ihm von Frank Baumann und Ben Manga ein auf seine Idee abgestimmter Kader an die Hand gegeben, dürfte den Fans in Gelsenkirchen spielerisch selten langweilig werden. Wie Markus Anfang ist auch Walter aktuell zu haben.
Christian Titz
Für eine klare Spielidee steht auch Christian Titz. Der Übungsleiter ist ebenfalls ein Verfechter des Ballbesitzfußballs und weiß durchaus auch mit innovativen Taktiken zu begeistern. So spielt der 1. FC Magdeburg unter Titz häufig mit einer Torwartkette, was dem Aufstiegsaspiranten Überzahl in anderen Teilen des Spielfelds ermöglicht. Zudem hat der 54-Jährige bewiesen, dass er aus wenig viel machen kann. Die Magdeburger führte er von der 3. Liga in die zweite Bundesliga und hofft sogar noch auf den Aufstieg ins Oberhaus. Das Problem: Titz hat noch einen gültigen Vertrag in Magdeburg und dürfte deshalb nicht leicht zu bekommen sein.
Lukas Kwasniok
Auch an Lukas Kwasniok sollen die Schalker Interesse haben. Die Offensive wird bei dem charismatischen Trainer ebenfalls groß geschrieben. Mit dem SC Paderborn schnuppert er noch am Aufstieg, allerdings ist bereits klar, dass er den Ostwestfalen zum Saisonende den Rücken kehrt. Bereits im Winter stand Kwasniok kurz vor einem Wechsel zum Hamburger SV, im Sommer soll nun der nächste Schritt erfolgen. Ob der Übungsleiter diesen allerdings auf Schalke oder doch in der Bundesliga geht, bleibt abzuwarten.