Ausgerechnet jetzt: FC Bayern trauert Rehhagel nach
Sie waren die großen Protagonisten des FC Bayern Anfang der 70er und die entscheidenden Wegebereiter dafür, dass der FC Bayern mittlerweile über Jahrzehnte seinen Platz im Establishment des internationalen Fußballs gefunden hat. Uli Hoeneß und Franz Beckenbauer sind quasi die menschliche Inkarnation des FC Bayern.
Dennoch, man mag es besonders im Falle des ‚Kaisers’ kaum glauben, gestehen sich die beiden ‚Macher’ auf ihren älteren Tagen den ein oder anderen Fehler ein. Einer davon: Die Entlassung von Otto Rehhagel im Frühling 1996. Darüber sind sich beide einig: „Die Entlassung von Otto Rehhagel, das war…“, beginnt Beckenbnauer, ehe Uli Hoeneß vollendet: „Schwachsinn.“
"Wir waren im UEFA-Cup-Finale, aber hatten drei Heimspiele in der Bundesliga nicht gewonnen. Jürgen Klinsmann war ja schon im September bei mir im Büro gewesen und hatte gesagt, mit dem geht es nicht“, sagte Hoeneß im Interview mit der ‚Bild’. Beckenbauer gesteht ein: „Dann habe ich mich überreden lassen. Wir sind am Abend nach einem verlorenen Rostock-Spiel zur Säbener Straße gefahren. Die Spieler beschwerten sich über Otto. Alles Negative, was du dir vorstellen kannst. Dann baten wir Otto in die Geschäftsstelle.“
Dass man sich ausgerechnet in der misslichen Lage von Louis van Gaal über alte Trainerentlassungen ärgert, ist sicherlich kein Zufall, sondern ein erneuter indirekter Ausdruck der Unzufriedenheit über die derzeitige Lage, die nicht zuletzt der Holländer zu verantworten hat. Sollte es zu einem baldigen Abschied van Gaals kommen, was nicht mehr allein medialen Gedankenspielen entsprechen würde, wäre in Guus Hiddink vielleicht sogar ein hochdekorierter Trainer auf dem Markt.
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