Während ganz Fußball-England auf das Urteil im Jahrhundertprozess gegen Manchester City wartet, erhält der nach seinem Dopingurteil vereinslose Paul Pogba eine interessante Einladung an die Côte d’Azur. Die FT-Presseschau am Dienstag.
Berge an Beweismaterial
Die Verhandlung im Jahrhundertprozess der Premier League gegen Manchester City ist abgeschlossen. Dem Scheichklub werden 115 Verstöße gegen das Financial Fairplay und die Finanzregeln der Liga vorgeworfen. Mögliche Urteilssprüche reichen von einer Verwarnung, über eine Geldstrafe und Punktabzug bis zum Zwangsabstieg aus der Premier League. „Das Entscheidungsgremium hat sich nun zurückgezogen, um die Berge von Beweismaterial zu prüfen, die ihm vorgelegt wurden“, berichtet der ‚Daily Mirror‘. „Sie werden lange beraten und selbst wenn ein Urteil gefällt wurde, ist es sehr wahrscheinlich, dass ein Berufungsverfahren den Fall bis zum Ende der nächsten Saison verlängert.“
Gegenwärtig ist unklar, wann mit einem Urteilsspruch zu rechnen ist, die Prognosen verschiedener englischer Rechtsexperten bewegen sich zwischen Ende Januar und Mitte Mai. Immerhin gibt es für die entscheidenden Richter viel zu bedenken. Neben den zukünftigen Auswirkungen könnte eine Verurteilung der Citizens auch in die Vergangenheit wirken: Seit der Übernahme durch Scheich Mansour im Jahr 2008 hat der Klub acht Premier League-Titel und neun englische Pokale gewonnen. „All diese Erfolge stehen derzeit unter einem dunklen Verdacht“, so die ‚Daily Mail‘. Auch die Aberkennung von Titeln steht im Raum. Ganz Fußball-England wartet gespannt auf das Urteil, befürchtet aber auch, dass der Streit und die juristischen Maßnahmen dann erst richtig losgehen. „Die Entscheidung des unabhängigen Gremiums wird, wenn sie fällt, wie keine andere in der Geschichte der Premier League genauestens geprüft und hinterfragt werden“, prognostiziert ‚The Athletic‘.
Pogba-Comeback in der Ligue 1?
Der aktuell vereinslose Paul Pogba könnte demnächst bei einem absoluten Traditionsverein unterkommen. Sein ehemaliger Teamkollege Adrien Rabiot verriet der ‚L’Équipe‘, dass er den Weltmeister von 2018 bei Olympique Marseille sehen möchte: „Ich würde gerne mit Paul spielen. Bei Juventus hatten wir die Gelegenheit, uns schnell kennenzulernen. Wir hatten nicht allzu viele Gelegenheiten, zusammen zu spielen, weil er viele Probleme hatte. Ich war sehr enttäuscht.“ Pogba war im August 2023 positiv auf körperfremdes Testosteron getestet und anschließend für den Spiel- und Trainingsbetrieb gesperrt worden, im November haben der Franzose und sein damaliger Klub Juventus Turin sich auf eine einvernehmliche Vertragsauflösung geeinigt.
Seitdem wurde der 31-Jährige bereits mehrfach mit Marseille in Verbindung gebracht. OM hat im Sommer mit einigen großen Transfers auf sich aufmerksam gemacht. Mit der Verpflichtung von Coach Roberto De Zerbi gelang dem Klub ein echter Coup, auch hoch gehandelte Spieler wie Mason Greenwood, Elye Wahi, Pierre-Emile Hojbjerg und Rabiot selbst fanden den Weg an die Côte d’Azur. Aktuell ist Marseille in der Ligue 1 erster Verfolger von Paris St. Germain. „Wir laden ihn ein, zu OM zu kommen und dort zu spielen. Was wir hier auf die Beine stellen, ist wirklich sehr groß. Es herrscht eine echte Dynamik, es ist sehr professionell, von den Spielern über den Trainer bis hin zum Management. Wir sind sehr ehrgeizig“, so Rabiot weiter. Konkrete Gespräche wurden laut der ‚L‘Équipe‘ noch nicht aufgenommen, Pogba sei aber „nicht unempfänglich“ für die Idee. Ab März ist der Franzose wieder spielberechtigt.
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