Hoeneß contra Tuchel: „Flying Six, oder wie das heißt“

von Remo Schatz - Quelle: FAZ
2 min.
Tuchel Hoeneß 2324.jpg @Maxppp

Mit Sacha Boey, Eric Dier und Bryan Zaragoza konnte der FC Bayern im Winter die besonders akuten Kader-Probleme beheben. Thomas Tuchel muss weiter auf seine Holding Six warten. Uli Hoeneß ist darüber nicht unglücklich.

Eigentlich hatte sich Uli Hoeneß aus dem aktuellen Tagesgeschäft des FC Bayern zurückgezogen. Dass der Ehrenpräsident aber als graue Eminenz weiter die Fäden zieht, ist kein Geheimnis. Sportdirektor Christoph Freund – der im vergangenen Sommer an der Säbener Straße übernahm – war eine klare Hoeneß-Personalie.

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Sportliche Leitung auf Hoeneß-Linie

Genau wie Max Eberl, der zeitnah als Sportvorstand einsteigen wird. Hoeneß manifestiert seine Machtposition bei den Bayern und behält damit auch die Kontrolle über die tagesaktuelle Kaderplanung. Einen Spieler zu verpflichten, der nicht nach dem Geschmack des 72-Jährigen ist? Undenkbar.

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Ein Dorn in Hoeneß' Augen sind offenbar vor allem die Transferwünsche von Thomas Tuchel. Spieler wie Moisés Caicedo (22) oder Declan Rice (25) lassen Tuchel mit der Zunge schnalzen. Für Hoeneß hingegen sind beide vor allem finanziell völlig überbewertet. Rice sei zwar ein „sehr guter Spieler, aber bei allem Respekt: Ich würde für ihn auch heute nicht 120 Millionen Euro ausgeben“, so die klaren Worte in der ‚FAZ‘.

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Gleiches gilt für Caicedo: „Für ihn 127 Millionen Euro ausgeben? Das können andere gern machen. Aber der FC Bayern wird das sicherlich nie machen.“ Und wenn Hoeneß das sagt, wird das auch so gemacht. Zumindest wird sich in der Münchner Führungsetage niemand finden, der dem Patron widersprechen wird.

„Flying Six, oder wie das heißt“

Eine Holding Six ist der Herzenswunsch des Cheftrainers, für den sich Tuchel spätestens im Vorfeld des kommenden Sommertransferfensters wieder starkmachen wird. Für Hoeneß ein echter Graus, ein Anglizismus, mit dem er so überhaupt gar nicht anfangen kann.

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„Einen Aleksandar Pavlovic, der meiner Meinung nach in Zukunft ein Stammspieler bei Bayern München werden kann, den gäbe es in der ersten Mannschaft gar nicht, wenn wir eine Flying Six, oder wie das heißt, gekauft hätten“, so Hoeneß.

Knall vorprogrammiert?

Despektierlicher, ja geradezu verächtlicher, kann man die Wünsche des Trainer kaum abräumen. Wie lange diese offenkundigen Spannungen zwischen den beiden Alphatypen gut gehen können, wird die Zukunft zeigen. Womöglich knallt es bald schon wieder, wenn das sportliche Minimalziel Meisterschaft bei einer Niederlage heute Abend gegen Bayer Leverkusen in weite Ferne rückt.

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