Der Fall einer Legende | Spaniens großes Kroos-Rätsel

von Georg Kreul
1 min.
Presseschau @Maxppp

Spanischer Freitag in der FT-Presseschau. Während Barça-Legende Dani Alves einer Haftstrafe von mehreren Jahren entgegenblickt, machen sich die Sportzeitungen Gedanken über die Zukunft von Toni Kroos.

Alves‘ tiefer Fall

Dani Alves ist vielen Fußballfans als einer der besten Rechtsverteidiger dieses Jahrtausends im Gedächtnis geblieben. Doch der mittlerweile 40-Jährige hat sein Andenken massiv beschädigt. Ein Gericht in Barcelona sprach den Brasilianer am gestrigen Donnerstag wegen eines sexuellen Übergriffs auf eine Frau für schuldig. Alves wurde zu vier Jahren und sechs Monaten Gefängnis verurteilt, zudem muss er eine Entschädigung von 150.000 Euro zahlen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Die ‚as‘ hält in ihrer Ausgabe eine Seite für den „Fall Alves“ frei, bleibt aber in der Wortwahl neutral. Auch die ‚Marca‘ und ‚Mundo Deportivo‘ betreiben eine nüchterne Berichterstattung. Anders in England. Die ‚Daily Mail‘ berichtet von der „Schande des Dani Alves“ und schreibt: „Der meistdekorierte Fußballspieler der Welt wird nach seiner Verurteilung wegen Vergewaltigung in einem Nachtclub mit Abscheu in Erinnerung bleiben.“

Lese-Tipp Güler-Abgang? Ancelotti äußert sich

Spanien steht vor dem Kroos-Rätsel

Die Rückkehr von Toni Kroos in die deutsche Nationalmannschaft beschäftigt auch die spanischen Sportzeitungen. Denn die Frage, die sich in Madrid stellt, ist, was die Entscheidung des 34-Jährigen für dessen weitere Karriere bedeutet. Die ‚Marca‘ fragt hoffnungsvoll: „Gut für Madrid?“ Denn der Mittelfeldregisseur hat offengelassen, ob er seinen auslaufenden Vertrag bei Real Madrid noch einmal verlängert oder im Anschluss an die Europameisterschaft aufhört. Schließlich hatte Kroos immer betont, sich auf höchstem Level von der Fußballbühne verabschieden zu wollen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Ist das DFB-Comeback also ein Vorzeichen für das Karriereende im Sommer? „Es besteht kein Zweifel, dass die Europameisterschaft in seinem Land der beste Ort dafür ist. So gesehen scheint dies kein gutes Zeichen für Madrid zu sein“, mutmaßt die ‚Marca‘ weiter. In eine ähnliche Kerbe schlägt die ‚as‘: „Wenn er nicht verlängert, wäre es sein letztes Vermächtnis als Fußballer.“ Dafür müsste Deutschland aber zunächst ein gutes Turnier abliefern. Die Spanier müssen sich derzeit also wenig Sorgen um einen Abschied des Maestros machen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter