Während die Saudi-Liga händeringend nach neuen Stars sucht und dabei mit Geld um sich werfen möchte, zeigen sich die europäischen Medien überrascht vom verhältnismäßig günstigen Transfer von Xavi Simons zu RB Leipzig. Die FT-Presseschau am Freitag.

Neymar-Ersatz gesucht
Wüstenklub Al Hilal ist nach dem unrühmlichen Abgang von Neymar (32) auf der Suche nach einem neuen Star. Nachdem der Klub von Trainer Jorge Jesus im vergangenen Sommer bereits vergeblich versucht hatte, Vinicius Junior (24) von Real Madrid nach Saudi-Arabien zu locken, wurde nun ein neuer Anlauf bei dessen brasilianischem Teamkollegen Rodrygo offengelegt. Der 24-Jährige soll das neue Gesicht des Klubs werden und die Saudi Pro League mehr in den Fokus rücken als Neymar, der in seinen eineinhalb Jahren im Klub verletzungsbedingt auf lediglich sieben Einsätze kam und somit wenig Werbung betreiben konnte.
In der spanischen Sendung ‚El Chiringuito‘ sickerten Details über das saudische Angebot durch. Demzufolge wollte Al Hilal den Transfer noch in diesem Winter durchdrücken und hat bei den Königlichen ein Angebot über 300 Millionen Euro hinterlegt. Rodrygo sollte in der Wüste ein Jahresgehalt von 140 Millionen Euro erhalten. Doch wie auch Vinicius vor ihm hat der Offensivspieler das Angebot dem Vernehmen nach sofort abgewiesen. Madrid verwies indes auf die festgeschriebene Ablösesumme von einer Milliarde Euro. Das scheint die Saudis nicht zu beirren: Ein nächster Anlauf soll im Sommer erfolgen.
Anerkennung für Überraschungscoup
Der feste Transfer von Xavi Simons für 50 Millionen Euro plus möglicher Boni von Paris St. Germain zu RB Leipzig überraschte am gestrigen Donnerstag nicht nur innerhalb der Bundesliga. Auch international sorgte der Coup des Brauseklubs für Aufsehen. „Es ist überraschend, dass Luis Enrique dem Niederländer keine Chance gegeben hat, wenn man bedenkt, dass er aus der Barça-Schule stammt, dass er letztes Jahr eine großartige Saison hatte und dass er einer der besten bei der Europameisterschaft war“, fasst die ‚Mundo Deportivo‘ zusammen.
„Auf diese Weise sichert sich Leipzig einen der vielversprechendsten Spieler der aktuellen Fußballszene“, so die ‚Sport‘. Auch in England reibt man sich angesichts der niedrigen Sockelablöse und des überraschenden Transfers die Augen. ‚The Ahletic‘: „Während seiner Zeit in Deutschland hat sich Simons als eines der besten Offensivtalente im europäischen Fußball etabliert, dem Niederländer stehen alle Türen offen.“ Einzig im PSG-Territorium ist der Blickwinkel ein anderer. „PSG hat einen tollen Gewinn für einen Spieler erzielt, der nur elfmal in einem offiziellen Spiel das Trikot des Klubs getragen hat“, bewertet die ‚L’Équipe‘. Der Scheichklub hatte den 21-Jährigen 2023 für lediglich vier Millionen Euro per Rückkaufklausel von der PSV Eindhoven geholt und dann nach Leipzig verliehen.
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