Coronakrise: Rummenigge attackiert andere Klubs – und fordert Solidarität

von Georg Kreul - Quelle: Corriere dello Sport
1 min.
Karl-Heinz Rummenigge hofft auf Solidarität zwischen der FIFA und UEFA @Maxppp

Aus Sicht von Karl-Heinz Rummenigge ist der FC Bayern finanziell gut gerüstet für die Coronakrise. Damit sind die Münchner eine der wenigen Ausnahmen im europäischen Fußball. Rummenigge sieht dies sehr kritisch und fordert eine Zusammenarbeit der UEFA und FIFA.

Unzähligen Klubs droht im Zuge der Corona-Pandemie der finanzielle Kollaps. Beim FC Bayern macht man sich dagegen keine Sorgen. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge kann sich dennoch nicht ganz über das Alleinstellungsmerkmal der Münchner freuen, wie er im Gespräch mit dem ‚Corriere dello Sport‘ klarstellt.

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„Im Moment sind es nicht die Bilanzen, die den Unterschied ausmachen, es ist das Geld. Bei Bayern gehören wir zu den bestplatzierten und haben daher bessere Chancen, die Krise zu überstehen. Aber viele Klubs, auch die wichtigsten, sind in großen Schwierigkeiten. Der Fußball hat in den vergangenen zehn Jahren weit über seine Möglichkeiten hinaus gelebt und die Kosten ständig erhöht“, prangert der 64-Jährige an.

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„Zu viele Klubs haben sich unhaltbare Schulden angehäuft, indem sie alle Risiken selbst eingegangen sind. Bayern hat eine Philosophie, die es nie geleugnet hat: Auf dem Markt haben wir immer bar bezahlt, mit unserem eigenen Geld, ohne Zugang zu Krediten, keine Bank kann bei uns einen Kredit beanspruchen“, sagt Rummenigge.

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Marshall-Plan für den Fußball?

Dem Ehrenvorsitzenden des europäischen Klubverbands ECA ist es wichtig, dass in der „globalen Krise“ alle Vereine an einem Strang ziehen. „Der Rückgang der Preise und Löhne wird unvermeidlich sein. Ich mache mir große Sorgen um kleinere Länder, kleinere Ligen, kleinere Klubs, die irreversiblen Schaden erleiden könnten. Heute liegen die Einnahmen für alle bei null“, so Rummenigge.

Er hofft, dass die politischen Gräben zwischen der UEFA und dem Weltverband FIFA überwunden werden können und man an einer gemeinsamen Lösung arbeitet. Der Bayern-Vorstand nimmt vor allem FIFA-Boss Gianni Infantino in die Pflicht: „Ich hoffe, dass er wesentliche Schritte unternehmen wird, um den Ligen durch einen Solidaritätsfonds zu helfen. Entscheidend ist, dass das Geld nicht in die falschen Hände gerät. Wir brauchen Klarheit und Entschlossenheit. Risikoteilung ist von grundlegender Bedeutung, vor allem, wenn die Krise alle betrifft.“

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