72 Minuten lang wirkte Leroy Sané beim bayrischen 8:0-Schützenfest gegen Schalke tatkräftig mit. An vielen Stellen begeisterte der Neuzugang, es bleibt allerdings noch Luft nach oben.

45 Millionen Euro zu kosten und dennoch als Schnapper durchzugehen – dazu muss man schon eine ganz besondere Qualität mitbringen. Leroy Sané verfügt über jene Extraklasse. Gegen Schalke 04 stellte er dies immer mal wieder unter Beweis. Die ganz große Selbstverständlichkeit hatten seine Aktionen über weite Strecken jedoch noch nicht.
Als Linksaußen startete Sané in die Partie, wechselte aber immer wieder die Seiten mit Serge Gnabry. Dabei ging Sané durchaus etwas zaghaft in seine ersten Dribblings, die letzte Überzeugung fehlte zunächst. Auffällig: Das Gros seiner gelungenen Aktionen hatte der Linksfuß auf der rechten Außenbahn.
Athletik schon wieder auf Top-Niveau
Athletisch und in Sachen Spritzigkeit hat Sané schon wieder ein anderes Level erreicht als noch vor einigen Wochen bei seinen Länderspiel-Auftritten. Als der Ex-Schalker zum Sprint ansetzte, konnten Rudy, Stambouli, Kabak und Co. nicht annähernd folgen – sichtbar vor allem vor Sanés eigenem Treffer zum 7:0, als er unwiderstehlich über das halbe Feld sprintete.
Auch im direkten körperlichen Duell stand Sané seinen Mann, ließ sich von einigen giftigen Attacken (vor allem durch Kabak) in der Anfangsphase nicht die Lust aufs Spiel nehmen. Sehr energisch beteiligte sich der Freigeist zudem am erneut aggressiven Pressing der Münchner.
Fazit: Toller Auftritt mit Luft nach oben
Es war schon vieles sehr gut, was Sané an diesem Abend auf den Platz brachte. Die beste Nachricht für die Bayern: Aus verständlichen Gründen hat Sané seine Topform noch nicht erreicht.
Es fehlt noch an dem ein oder anderen Automatismus – sowohl im Zusammenspiel mit dem Team als auch in der Ballverarbeitung. Dessen ist man sich in München nur zu bewusst. Und Hasan Salihamidzic darf sich auf die Schulter klopfen, welch großer Coup ihm da in diesem Sommer geglückt ist.
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