Dreesen erklärt: So lief die Tuchel-Trennung

von Tristan Bernert
2 min.
Jan-Christian Dreesen @Maxppp

Fünf Tage liegt die Verkündung der Trennung zwischen Thomas Tuchel und dem FC Bayern nun schon zurück. Für Gesprächsstoff sorgt der Fall nach wie vor.

Das erste Spiel nach dem Bekanntwerden der Trennung von Trainer Thomas Tuchel gewann der FC Bayern. 2:1 stand es am Samstagabend nach 90 Minuten gegen RB Leipzig. Für Ruhe sorgte das rund um die Säbener Straße aber nicht.

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Unter anderem weil das Bild einer einvernehmlichen Trennung von Coach und Klub im Sommer, das die Bayern öffentlich zeichneten, nicht unangefochten blieb. ‚Sky‘ berichtete etwa, dass Tuchel vom Klub vor die Wahl gestellt wurde: Sofortige Entlassung oder Trennung im Sommer. Samstagabend erklärte der Bayern-Trainer zudem im ‚aktuellen sportstudio‘ des ‚ZDF‘: „Ich bin ja trotzdem Arbeitnehmer. Und als Arbeitnehmer haben sie nicht immer alle Optionen, haben sie nicht immer alle Trümpfe in der Hand.“

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Dreesen äußert sich

Und auch zu Beginn der neuen Trainingswoche ist die Tuchel-Entlassung noch Thema. Diesmal ist es Jan-Christian Dreesen, der sich zu Wort meldet. „Ich hatte am Dienstag mit Thomas ein gutes Gespräch bei einem Mittagessen“, schildert der Münchner Vorstandsboss im Interview mit der ‚Bild‘, wie die Trennung ablief.

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Und weiter: „Es ging um viele Dinge, nicht nur um die vorzeitige Trennung im Sommer: Wie er seine Situation sieht, wie er die Mannschaft einschätzt, eben die Analyse, von der Thomas auch gesprochen hat. Ich habe ihm auch meine Perspektive dargelegt. Wir haben gemeinsam Klarheit geschaffen.“

Dass man Tuchel eine sofortige Trennung angeboten habe, dementiert der 56-Jährige: „Es war ein Vier-Augen-Gespräch, dessen Inhalt nicht für die Öffentlichkeit bestimmt ist. Daher möchte ich auch nicht auf Details eingehen. Was ich aber sagen kann: Wir haben uns – wie in der Pressemitteilung beschrieben – dazu entschieden, uns im Sommer einvernehmlich zu trennen. Alles andere – wie das angebliche Angebot zur sofortigen Trennung – ist Unfug.“

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Nach dem Gespräch habe Tuchel seinen Staff informiert, ehe man gemeinsam vor die Spieler trat. „Mir war wichtig, dass wir gemeinsam zur Mannschaft sprechen“, so Dreesen, „die Mannschaft sollte die Entscheidung von uns erfahren, nicht aus den Medien. Ich habe die Spieler in die Pflicht genommen, denn es gibt in dieser Situation keinen Alleinschuldigen.“ Gleichzeitig habe er an die Mannschaft appelliert, für den Rest der Saison alles zu geben. In der Champions League wolle man „unbedingt“ ins Viertelfinale einziehen.

Tuchel-Nachfolger muss kein Deutsch können

Während Trainer und Mannschaft sich darauf fokussieren, suchen Dreesen und Co. nach einem neuen Übungsleiter. In die Karten schauen lassen will sich der Vorstandschef nicht. Lediglich eine kleine Information gibt Dreesen preis: Der Tuchel-Nachfolger muss nicht zwingend deutsch sprechen können. „Sprache ist dabei eine Facette, aber nicht die ausschließliche. Wir haben eine sehr internationale Mannschaft“, erklärt der Funktionär.

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Auf den angeblichen Topkandidaten Xabi Alonso angesprochen sagt Dreesen: „Spekulationen bringen jetzt nichts. Wir müssen uns mit jedem guten Trainer beschäftigen und dann hoffentlich den besten für uns finden, den wir im Sommer bekommen können.“ Darüber, wie erpicht der Coach von Bayer Leverkusen darauf ist, an der Säbener Straße anzufangen, gibt es unterschiedliche Gerüchte. Der einzige Kandidat in München ist Alonso aber natürlich nicht.

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