Transferfazit Wolfsburg: Mit Kaderbreite zum Erfolg?

von Jakob Strauß
2 min.
Lukas Nmecha (l.), Sebastiaan Bornauw (m.) und Luka Waldschmidt (r.) wechselten zum VfL Wolfsburg @Maxppp

Jörg Schmadtke erlebte ein äußerst geschäftigen Sommer beim VfL Wolfsburg. Neben einem neuen Coach holte der Sportdirektor einige Neuzugänge an Bord. FT nimmt die Transferaktivitäten der Wölfe unter die Lupe.

Platz vier, Qualifikation für die Champions League, die zweitstärkste Defensive der Bundesliga – der VfL Wolfsburg holte aus der vergangenen Saison gemessen an der Qualität des Kaders das Maximum raus. In diesem Transfersommer ging es für VfL-Sportdirektor Jörg Schmadtke also vor allem darum, die Mannschaft zusammen zu halten.

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Die Abgänge

Mit einem Blick auf die Abgangsseite ist dies gelungen: Der einzige Stammspieler, der die Niedersachsen verließ, war Josip Brekalo (FC Turin, Leihe). Mit Felix Klaus (Fortuna Düsseldorf, 1,1 Millionen), Marin Pongracic (Borussia Dortmund, Leihe), Jeffrey Bruma (Kasimpasa, ablösefrei), Elvis Rexhbecaj (VfL Bochum, Leihe), Omar Marmoush (VfB Stuttgart, Leihe) sowie João Victor (Al-Jazira, Ablöse unbekannt) trennten sich die Wölfe von Rotationsspielern, die vermutlich nicht viel Spielzeit erhalten hätten.

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Hohes Transferminus

Letztlich generierten die Wölfe nur 2,1 Millionen Euro an Ablösesummen – auf der Ausgabenseite stehen hingegen 52,5 Millionen. Sebastiaan Bornauw (1. FC Köln, 13,5 Millionen) und Luca Waldschmidt (Benfica Lissabon, zwölf Millionen) kosteten zweistellige Millionenbeträge. Lukas Nmecha, Aster Vranckx sowie der zuvor ausgeliehene Maximilian Phillip wechselten für rund acht Millionen zum Werksklub. Das Transferdefizit: Rund 50 Millionen.

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Die lange Liste an Neuzugängen komplettieren Micky van de Ven (FC Volendam, 2,8 Millionen), Felix Nmecha (Manchester City, Leihe) sowie Dodi Lukébakio (Hertha BSC, Leihe). Auf dem Papier hat sich der VfL fraglos quantitativ verbessert. Mit Blick auf die Dreifachbelastung in der Königsklasse dürfte dies das Hauptaugenmerk von Schmadtke gewesen sein.

Quantität im Fokus

Doch wurde der Kader wirklich in der Spitze verstärkt? Die kommenden Wochen und Monate werden eine Antwort auf die Frage geben. Bis dato läuft es für die Wolfsburger wie geschmiert: Abgesehen vom unglücklichen Pokalaus gegen Preußen Münster, das der DFB aufgrund eines Wechselfehlers mit 2:0 für den Regionalligisten bewertete, stehen nach drei Bundesliga-Partien neun Punkte zu Buche.

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Bisher setzt van Bommel auf die gleiche Elf, der Ex-Trainer Oliver Glasner (Eintracht Frankfurt) in der vergangenen Spielzeit vertraute. Abgesehen von Bornauw und Nmecha stießen die Neuzugänge aber erst spät zur Mannschaft – es wird sich zeigen, wer sich im dicht besiedelten Kader durchsetzt.

Mit Lukébakio wurde die Tempo-Lücke auf den offensiven Außenbahnen geschlossen, Nmecha ist eine hochwertige Ergänzung zu Stürmer Wout Weghorst, ähnlich wie Bornauw zum Stammduo bestehend aus John Anthony Brooks und Maxence Lacroix. Dass Letztgenannter trotz intensiven Werbens von RB Leipzig gehalten werden konnte, lässt sich zudem zweifellos als großer Erfolg verbuchen. Lacroix zählte zu den besten Innenverteidiger der Saison 2020/21.

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Homogener Kader

Vranckx und van de Ven sind Transfers für die Zukunft, ebenso wie Nmecha-Bruder Felix. Bliebe noch Luca Waldschmidt, der vom Profil her stark Philipp ähnelt. Mit Blick auf die Auswahl der Neuzugänge wird ohnehin deutlich, dass darauf geachtet wurde, ähnliche Spielertypen zu dem bereits vorhandenen Personal hinzuzufügen, um so die homogene Mannschaftsstruktur zu festigen.

Schlagen die Neuzugänge ein, ist den Wolfsburgern eine ähnliche starke Spielzeit wie im vergangenen Jahr zuzutrauen. Mannschaft und Trainer haben offenkundig nicht lange gebraucht, um sich aneinander zu gewöhnen. Nun gilt es für van Bommel die Breite des verstärkten Kaders bestmöglich zu nutzen.

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