„Fehlendes Vertrauen“: Zidane erklärt seinen Real-Abschied

von Matthias Rudolph - Quelle: as
2 min.
Zinedine Zidane gewann als Real-Trainer drei Champions League-Titel @Maxppp

Zinedine Zidane hat zum zweiten Mal freiwillig den Posten als Trainer von Real Madrid geräumt. Dieses Mal sind die Gründe aber andere als noch vor drei Jahren.

Zinedine Zidane ist keiner, der unüberlegt handelt oder sich von seinen Emotionen mitreißen lässt. Der 48-Jährige bewahrt stets einen kühlen Kopf und da passt es, dass erst eine Woche nach der Verkündung seines Abschieds von Real Madrid eine ausführliche Erklärung zu den Gründen folgt.

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In der ‚as‘ hat Zizou nun eine Art Brief veröffentlicht. Aus diesem geht eindeutig hervor, dass insbesondere das Verhalten der Vereinsführung ursächlich war für die Entscheidung, die Königlichen zum zweiten Mal innerhalb von drei Jahren freiwillig zu verlassen. Doch der Reihe nach.

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„Im Mai 2018 bin ich gegangen, weil ich nach zweieinhalb Jahren voller Siege und Trophäen das Gefühl hatte, dass die Mannschaft eine neue Ansprache brauchte, um ihr Niveau zu halten. Heute sind die Dinge anders. Ich gehe, weil der Verein mir nicht das Vertrauen gibt, das ich brauche. Er gibt mir nicht die Unterstützung, um mittelfristig oder langfristig etwas aufzubauen“, so Zidane, der Boss Florentino Pérez dennoch „auf ewig dankbar“ sei, dass dieser ihn 2001 gegen viele Widerstände intern und extern nach Madrid geholt hatte.

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Aber: „Ich hätte mir gewünscht, dass mein Verhältnis zum Präsidenten und zum Verein in den vergangenen Monaten ein bisschen anders gewesen wäre als bei anderen Trainern. Ich fordere keine Privilegien, natürlich nicht, aber ein bisschen mehr Gedächtnis. Heutzutage bleibt ein Trainer in der Regel zwei Jahre bei einem großen Verein, selten länger. Die menschlichen Beziehungen sind entscheidend, damit es länger funktioniert. Sie sind wichtiger als Geld, Ruhm, wichtiger als alles. Man muss auf sie aufpassen.“

Offene Kritik am Umgang

Und weiter: „Ich kenne den Fußball und ich kenne die Anforderungen in einem Klub wie Madrid. Wenn man nicht gewinnt, muss man gehen. Aber hier wurde etwas sehr wichtiges vergessen. Hier wurde vergessen, was ich hier Tag für Tag aufgebaut haben, was ich zur Beziehung zu den Spielern und den 150 Personen rund um das Team beigetragen habe.“

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Zidane erklärt daraufhin, dass es ihn „sehr verletzt“ habe, wie die Vereinsführung mithilfe der Presse Druck auf ihn und die Mannschaft ausgeübt habe. Dies habe „schlechte Stimmung in der Mannschaft, Zweifel und Missverständnisse“ zur Folge gehabt.

„Ich bin mit Sicherheit nicht der beste Trainer der Welt, aber ich bin in der Lage, jedem die Kraft und das Selbstvertrauen für seine Arbeit zu geben. Sei es ein Spieler, einer aus dem Trainerteam oder ein anderer Angestellter. Ich weiß genau, was eine Mannschaft braucht.“ Und Präsident Pérez weiß jetzt auch, was Zizou gebraucht hätte.

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