Während in der Serie A die SSC Neapel und Inter Mailand noch um den ganz großen Triumph streiten, bekommen die Mitarbeiter von Manchester United die Folgen der Europa League-Finalniederlage direkt zu spüren. Die FT-Presseschau am Freitag.

Contes Meisterstück
Am heutigen Freitagabend (20:45 Uhr) steigt in Italien der große Meister-Showdown. Tabellenführer SSC Neapel empfängt Cagliari Calcio, Verfolger Inter Mailand tritt im Parallelspiel bei Como 1907 an und muss einen Punkt auf die Süditaliener aufholen. Die italienische Presse sieht die Mannschaft von Trainer Antonio Conte als klaren Favoriten: „Das Napoli von Conte war ein Raubtier, das größere Gegner verschlingen konnte, aber auch ein Beispiel dafür, wie wichtig im Sport die Mannschaft ist. Im intensivsten Sinne des Wortes: Wenn Napoli den Scudetto holt, trotz des Weggangs von Kvaradona und einer unglaublichen Verletzungsserie, die Ende Januar begann und nie endete, dann deshalb, weil alle über ihre Grenzen hinausgegangen sind“, analysiert der ‚Corriere dello Sport‘.
In der Vorsaison beendete Neapel die Meisterschaft auf dem zehnten Platz mit 41 Punkten Rückstand auf Inter. Noch nie hat ein Titelträger einen so großen Satz nach vorne gemacht. Der Conte-Ansatz war vor allem pragmatisch und fokussiert auf eine starke Defensive. „Die Abwehr war das Sprungbrett für den Traum. Contes Siegeszug war nicht so triumphal wie der von Spalletti. Aber das Beste zum geringsten Preis zu kaufen, ist eine große Tugend. Der beste Taucher ist der, der den Sauerstoff in den Flaschen am besten nutzt, ein guter Fahrer kommt mit wenig Benzin weit. Conte fehlen nur noch wenige Meter“, so die ‚Gazzetta dello Sport‘.
Mitarbeiter büßen für Cupniederlage
Das verlorene Europa League-Finale gegen Tottenham Hotspur (0:1) sorgt für eine große Krise bei Manchester United. Wegen der dadurch verpassten Qualifikation für die Champions League klafft in den Finanzen des ehemaligen Weltklubs ein riesiges Loch. Doch wie bereits mehrmals seit seiner Übernahme greift Klubbesitzer und Milliardär Jim Ratcliffe zu seiner bewährten Lösung: „Manchester United hat damit begonnen, Mitarbeitern mitzuteilen, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren werden“, berichtet die ‚Daily Mail‘, „und das nur wenige Stunden nach der Niederlage der Mannschaft im Endspiel.“ Bis zu 200 Angestellte des Vereins sollen vor die Tür gesetzt werden.
Dieser Vorgang löst in England seit dem Bekanntwerden großes Kopfschütteln aus. „Anstatt die Enttäuschung über die 0:1-Niederlage gegen Tottenham erst einmal sacken zu lassen, machen die Führungskräfte von Old Trafford mit den drastischen Kürzungen im Verein weiter“, so die ‚Daily Mail‘, „die Stimmung innerhalb des Vereins soll sich noch weiter verschlechtert haben, da beliebte und langjährige Mitarbeiter den Verein verlassen müssen.“ Bereits im vergangenen Jahr hatte Ratcliffe 250 Mitarbeiter entlassen und in der Folge mit zum Teil skurrilen Sparmaßnahmen für Fassungslosigkeit gesorgt, wie etwa der Reduzierung von Portionsgrößen in der Mitarbeiterkantine oder der Abschaffung von Papierbriefen und Büroklammern auf der Geschäftsstelle.
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