Alle Spieler können gehen: United vor dem Kollaps
Die Niederlage im Europa League-Finale gegen Tottenham Hotspur hat für Manchester United gewaltige Folgen. Der ehemalige Weltklub steht vor dem Scherbenhaufen einer Katastrophensaison und hat kaum eine Aussicht auf Besserung.

Mit einem einzigen Sieg hätte Manchester United einer durch und durch katastrophalen Saison noch eine nette kleine Wendung geben können. Doch die Red Devils verloren am gestrigen Mittwochabend ein qualitativ erschreckend schwaches Europa League-Finale gegen Tottenham Hotspur, den anderen kriselnden Premier League-Topklub, mit 0:1 und verpassten damit die Qualifikation für die Champions League in der kommenden Spielzeit.
Diese wäre für den strauchelnden Klub aus dem englischen Norden imminent wichtig gewesen, bedeutender als der Cuperfolg selbst. Denn es hätte Manchester garantierte Einnahmen und damit finanziellen Spielraum beschert. Durch die Finalschlappe ist klar, dass United in der nächsten Saison überhaupt nicht europäisch spielen wird – den Nicht-Leistungen in der Premier League sei Dank. Die Folge: Der Klub steht laut dem ‚Mirror‘ vor „einem gigantischen finanziellen Loch“.
Pläne über den Haufen geworfen
Der geplante Kaderumbau und die Rückkehr ins obere Drittel rücken in weite Ferne. Eigentlich, so die englische Boulevardzeitung, sei der Finalerfolg gegen das chronisch titellose Tottenham fest eingeplant gewesen. Die Königsklasse hätte Einnahmen von mindestens 120 Millionen Euro bringen sollen. Der Schock der Niederlage ist daher umso größer.
Die komplette Saisonplanung muss über den Haufen geworfen werden. Geplante Transfers wie die von Liam Delap (22/Ipswich Town), Matheus Cunha (25/Wolverhampton Wanderers) und Victor Osimhen (26/SSC Neapel, zur Leihe bei Galatasaray) fallen laut dem ‚Mirror‘ ziemlich sicher ins Wasser.
Und auch aktuelle Leistungsträger werden kaum zu halten sein. Um Einnahmen zu generieren, stellt United übereinstimmenden Medienberichten zufolge den kompletten Kader zum Verkauf, kein Spieler soll tabu sein.
Alle Spieler stehen zum Verkauf
Das betrifft sogar Kapitän Bruno Fernandes (30), der seit Jahren einer der wenigen Lichtblicke und der beste Spieler des Kaders ist. Dieser scheint den Ernst der Lage für den Klub zu erkennen und stellt gegenüber ‚Sky Sports‘ klar: „Ich habe immer gesagt, dass ich hier bleiben werde, bis der Verein mir sagt, dass es Zeit ist zu gehen. Aber wenn der Verein denkt, dass es Zeit ist, getrennte Wege zu gehen, weil er Geld verdienen will, dann ist das im Fußball manchmal so.“
Auch andere hochkarätige Stars wie Casemiro (33), Harry Maguire (32), Luke Shaw (29), Andre Onana (29), Alejandro Garnacho (20), Rasmus Hojlund (22) und Kobbie Mainoo (20) stehen den Meistbietenden zur Verfügung. Verliehene Spieler wie Marcus Rashford (27), Antony (24) und Jadon Sancho (24) stehen bereits länger auf dem Abstellgleis.
Viele Negativrekorde
Die Saison hätte für United kaum schlechter laufen können. Abseits des Feldes sorgte Klubbesitzer Jim Ratcliffe mit seinen mitunter skurril wirkenden Sparmaßnahmen immer wieder für Unruhe, auf dem Feld brach die Mannschaft von Ruben Amorim einen Negativrekord nach dem nächsten – wenigste Siege, meiste Niederlagen, wenigste Tore, schlechteste Platzierung, um nur einige zu nennen.
Unabhängig davon wie das abschließende Saisonspiel gegen Aston Villa am Sonntag (17 Uhr) verläuft, wird 2024/25 die schlechteste Spielzeit in der Premier League-Geschichte des Klubs sein. Seit Anfang April holte der Klub lediglich zwei Punkte aus acht Partien. Trotzdem soll es mit Amorim weitergehen, die Probleme werden nicht dem Trainer angelastet.
Der Umweg in die Königsklasse über den Euro League-Sieg hätte das Chaos abgemildert. Für diesen Wettbewerb hatte sich United bezeichnenderweise nach der vergangenen Spielzeit, die bereits relativ enttäuschend auf Rang acht und damit außerhalb der Europacup-Plätze geendet hatte, bereits nur über den Umweg des FA Cup-Siegs qualifiziert.
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