Ganz offensichtlich gehört Leroy Sané unter Thomas Tuchel zu den absoluten Leistungsträgern beim FC Bayern. Die neue Effizienz des Angreifers bringt ihn an die Spitze einer europaweiten Statistik.

Dass Leroy Sané alles hat, was einen Weltklasse-Fußballer ausmacht, steht außer Frage. Der 55-fache Nationalspieler brillierte auch in der Vergangenheit immer wieder. Sei es bei seinem Jugendklub FC Schalke 04, in der Premier League bei Manchester City oder seit 2020 beim FC Bayern. Ihm zuzuschauen war und ist mitunter eine Augenweide. Konstant abrufen konnte Sané seine Topleistungen aber nicht – bis jetzt.
Im Topspiel gegen RB Leipzig am Samstag (2:2) war Sané spielentscheidend daran beteiligt, dass die Bayern einen Zwei-Tore-Rückstand aufholten. Zu seinem Tempo und seinen herausragenden technischen Fähigkeiten kommt nun etwas hinzu, was ihm in der Vergangenheit zuweilen abging: die Effizienz. Das bewies Sané auch bei seinem Treffer in Leipzig.
Wie der Datenanbieter ‚Opta‘ ermittelt hat, ist Sané europaweit an vorderster Front, wenn es um die Chancenverwertung geht. Kein Wunder, denn der 27-Jährige verwandelte fünf von fünf Großchancen. 100 Prozent – ein absoluter Ausnahmewert. Hinter ihm landen Lautaro Martínez (Inter Mailand/86 Prozent), Heung-min Son (Tottenham Hotspur/83 Prozent), Sergio Arribas (UD Almería/80 Prozent) und Jude Bellingham (Real Madrid/71 Prozent) in den Top5.
X-Faktor Tuchel
Seit Thomas Tuchel an der Säbener Straße am Ruder ist, blüht auch Sané auf. Der Flügelstürmer hat einen weiteren Schritt in Richtung Weltklasse gemacht und lässt Bayern-Fans von alten Zeiten träumen, als mit Franck Ribéry und Arjen Robben gleich zwei Außen auf höchstem Level für zahlreiche Erfolge des Rekordmeisters sorgten.
Vor der Saison ließ Tuchel die Öffentlichkeit wissen: „Leroy hat alle Möglichkeiten, vor allem auch körperlich, die Liga und die Gegner zu dominieren.“ Die hohe Meinung des Trainers trifft bei Sané auf Gegenliebe. Der Linksfuß sieht die Bayern unter Tuchel auf einem guten Weg. Tuchel sei „genau der Richtige für den FC Bayern“. Zudem fügte der Offensivspieler an: „Ich spreche sehr viel mit ihm. Er gibt mir ein sehr gutes Gefühl und ich spüre großes Vertrauen.“
Das Vertrauen spiegelt sich auch in den Einsatzzeiten wieder. Nimmt man das wenig bedeutsame DFB-Pokalspiel gegen Preußen Münster (4:0) aus der Rechnung, verpasste Sané in den verbleibenden acht Pflichtspielen der Bayern addiert nur 22 Minuten. Er dankte es seinem Trainer mit sechs Toren. Bleibt Sané verletzungsfrei, könnte dem Tempodribbler in der laufenden Saison der nachhaltige Durchbruch in die Weltklasse gelingen. Endlich, mag manch einer sagen.
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