Bei Real Madrid spielte James Rodríguez nur noch eine untergeordnete Rolle. Seine Ankunft beim FC Everton ist mit der Hoffnung auf eine bessere Zukunft für die Toffees verknüpft. Gegen Tottenham Hotspur zeigte der Kolumbianer, dass noch eine Menge Fußball in ihm steckt.
Als Schiedsrichter Martin Atkinson die gestrige Partie zwischen Tottenham Hotspur und dem FC Everton abpfiff, gingen die Toffees zum ersten Mal seit acht Jahren als Sieger vom Platz. Großen Anteil am 1:0-Erfolg hatte Neuzugang James Rodríguez, der über 90 Minuten auf dem Rasen stand.
Zwar gaben auch die anderen Neuzugänge Allan (29) sowie Abdoulaye Doucouré (27) einen gelungenen Einstand, doch der ‚Daily Telegraph‘ schwärmt in seiner heutigen Ausgabe hauptsächlich vom ehemaligen Real-Star: „Ein großartiger Rodríguez zieht die Fäden für Everton“.
In der Tat war James der Dreh- und Angelpunkt im Spiel des Teams von Carlo Ancelotti. Der Kolumbianer wurde ständig von seinen Mitspielern gesucht und hatte bereits vor der Halbzeit mindestens einen Pass von jedem seiner Kollegen auf dem Platz erhalten – dabei startete der Spielmacher nicht auf der Zehner-Position, sondern auf dem rechten offensiven Flügel im 4-3-3.
Nicht der schnellste, aber entscheidend
Ancelotti war zufrieden mit seinem neuen Mittelfeld-Trio: „Die Zusammenstellung der Spieler im Mittelfeld ist gut. Letztes Jahr hatten wir viel Qualität am Ball, doch du musst manchmal auch ohne Ball spielen. James ist nicht der schnellte Spieler der Welt, aber er hat viel Qualität, würde es nur um Schnelligkeit gehen, hätten wir Usain Bolt verpflichtet. Unsere Fans sollten nach viel Leid heute glücklich sein.“
Das Anforderungsprofil des 29-Jährigen ist auf das Kreieren von Chancen ausgelegt – und dies meisterte James mit Bravour. Mit fünf direkt vorbereiteten Torschüssen als Premier League-Debütant stellte der Linksfuß die Bestmarke von Alexis Sánchez aus dem Jahr 2016 ein. Ein eigener Treffer blieb ihm trotz dreier Schüsse aufs Tor verwehrt.
Schlüsselspieler zum Nulltarif
Ein Auftakt, der bei den Anhängern des Liverpooler Klubs eine Menge Vorfreude auf den Rest der Saison machen dürfte. Die Verantwortlichen bei Everton haben wohl noch mehr zu lachen, schließlich konnte man James nach FT-Informationen ablösefrei von Real Madrid loseisen.
Lediglich bei einem Weiterverkauf streichen die Königlichen noch ein wenig Geld ein. Doch derzeit sieht es nach dem Beginn einer langfristigen Beziehung zwischen James und Everton aus.
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