Nervige Diäten & „Angeber-Klub“ Real: Hazards große Abrechnung

von Matthias Rudolph - Quelle: France Football
3 min.
Eden Hazard im Einsatz für Real Madrid @Maxppp

Eden Hazard hat seine Fußballschuhe vor einigen Monaten an den Nagel gehängt. Rückblickend kann sich der Lebemann aus eigener Perspektive nichts vorwerfen. Für die Enttäuschung der Fans von Real Madrid hat er aber durchaus Verständnis.

Eden Hazard wechselte einst für 115 Millionen Euro vom FC Chelsea zu Real Madrid. Für die Königlichen entpuppte sich dieser Deal schlussendlich als größtes und teuerstes Missverständnis aller Zeiten. Ein Jahr vor Vertragsende beendete Hazard im vergangenen Herbst seine Karriere. Einige Monate später folgt nun die große Abrechnung.

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Angesprochen auf seinen von vielen Seiten als unprofessionell eingestuften Lebenswandel erklärt der Belgier laut ‚France Football‘: „Nach einem Spiel eine Stunde in die Eistonne, das war nichts für mich. Lasst mich alleine, mit meinen Freunden, wir gehen nach Hause, wir spielen Karten und trinken ein Bier. Oder ich spiele zwei Stunden mit meinen Kindern im Garten. Das war meine Erholung. “

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„Wenn ich so wie Cristiano oder andere gewesen wäre“, legt Hazard nach, „dann wäre ich schnell verbrannt gewesen. Wenn du gut spielst, dann machst du, was du willst. Das ist mein Prinzip. Ich habe mich um mich selbst gekümmert. Ich bin nicht alle drei Tage ins Fitnessstudio gegangen, ich bin nicht drei Stunden zum Physio gegangen. Aber ich habe den Unterschied gemacht.“

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Plädoyer für Partygänger Ronaldinho

Beim FC Chelsea war das tatsächlich der Fall, später in Madrid nicht mehr. Der 33-Jährige stellt aber einmal mehr klar, dass Fußball für ihn eine Leidenschaft ist und keine Arbeit. „Ich ziehe den Hut vor den Künstlern. […] Über Ronaldinho sagen die Leute: ‚Er hatte keine Karriere, er könnte zehn Ballon d’Or haben.‘ Aber nein, es war, wie es sein sollte. Er hat zwar nur einen gewonnen, aber wenn du Profis heute fragst, dann sagen 900 von 1000, dass er ihr Idol war. Oder Riquelme, er war nicht schnell, aber er war der Boss. Zidane, Robinho… Ich habe auch versucht, Emotionen zu wecken und das ist das schönste, auch mit fünf Kilo zu viel.“

Dass sein Engagement in Madrid ein Reinfall war, findet der Ex-Profi dann aber doch ein wenig schade: „Es tut mir für die Real-Fans leid. Als ich ankam, waren sie voller Hoffnung. Es fühlt sich an, als hätte ich sie im Stich gelassen. Ich will ihnen sagen: ‚Hey, es ist nicht mein Fehler, mein Körper hat einfach nicht mitgemacht. Ich habe es versucht, es ging nicht. Es tut mir leid‘.“

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In Bezug auf seine eigene Person bereut er jedoch nichts: „Ich habe den Fußball auf meine ganz persönliche Weise genossen und was am Ende zählt, sind die Emotionen, die ich den Menschen gegeben habe. Meine Karriere war großartig, es war ein toller Bestseller.“

Real passte nicht

In Madrid wird man das anders sehen. Zumal sich Hazard einen kleinen Seitenhieb auf den Ex-Klub nicht verkneifen kann. „Das Bernabéu, das weiße Trikot: Das hat einen ganz einzigartigen Charme. Madrid ist besonders. Aber darüber hinaus denke ich, dass ich nicht dorthin gepasst habe. Ich bin nicht so. Es ist ein bisschen ein Angeber-Klub und so bin ich nicht. Mir hat auch die Spielweise im Vergleich zu anderen Teams nicht gefallen. Aber es war mein Traum und ich konnte meine Karriere nicht beenden ohne dort gespielt zu haben“, so der 126-fache Nationalspieler.

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Dass das Karriereende am Ende doch recht früh kam, lag wohl aber nicht ausschließlich an Umständen, die der Dribbelkünstler nicht hätte beeinflussen können. Mit einem Lächeln stellt er fest: „Diäten nerven, sie sind sinnlos. Oder naja, sie sind gut, wenn du bis 40 spielen willst. Aber ich wusste, dass das bei mir nicht der Fall ist. Ein kleiner Weißwein von Ruinart ist immer im Kühlschrank.“ Zum Wohl, Eden Hazard.

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