Premier League

Schlechte Transfers & falsche Einstellung: Emery rechnet mit Arsenal ab

Am 29. November 2019 endete die knapp eineinhalbjährige Amtszeit von Unai Emery beim FC Arsenal. Rückblickend wirft der 48-jährige Spanier seinem Ex-Klub mehrere Versäumnisse vor.

von Tristan Bernert - Quelle: Daily Mail
3 min.
Unai Emery stand bis Ende November bei Arsenal an der Seitenlinie @Maxppp

Das Erbe, das Unai Emery beim FC Arsenal antreten musste, hätte größer kaum sein können. Der Spanier war der erste Gunners-Trainer nach Arsène Wenger, der bei den Londonern eine unvergleichliche Ära prägte. Nicht gänzlich unerwartet entpuppte sich die Zusammenarbeit von Arsenal und Emery dann nicht als Erfolgsgeschichte. Auf einen soliden fünften Platz in der Saison 2018/19 folgte der Rauswurf Ende November 2019.

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Mangelnde Unterstützung

Es ist eine Entscheidung, die nach wie vor am 48-Jährigen zu nagen scheint. Denn im Gespräch mit der ‚Daily Mail‘ rechnet Emery mit seinem Ex-Klub ab. Nach einer ersten Saison, in der „wir unseren Kampfgeist zurückgewonnen haben und gute Leistungen gezeigt haben“, habe ihn die Einstellung seiner Bosse verärgert.

Nachdem die Ergebnisse in der Folgesaison ausblieben, „wusste niemand innerhalb des Klubs, mich zu verteidigen. Zu mir sagten sie: ,Klar Unai, wir halten zu dir‘, aber gegenüber den Fans und der Mannschaft haben sie das nicht getan.“

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Ramsey-Abgang fatal

Auch, was die Entscheidungen auf dem Transfermarkt betrifft, fühlt er sich von den Klubbossen im Stich gelassen. „Als ich im Verein ankam, merkte ich sofort, dass Aaron Ramsey sehr wichtig sein würde. Er war ein Anführer auf dem Platz und in der Kabine und er wollte bleiben“, so Emery. Im Sommer 2019 ging Ramsey dann ablösefrei zu Juventus Turin.

„Die wirtschaftlichen Aspekte betrafen nicht meinen Arbeitsbereich. Aber ich musste die Sache auf dem Platz ausbaden“, klagt Emery, „ich denke, dass es für das Team und mich als Trainer besser gewesen wäre, wenn er geblieben wäre, denn er war als nächster Kapitän vorgesehen.“

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Ramsey war nicht der einzige Führungsspieler, der die Gunners verließ. Emery erinnert sich: „Wir ließen Petr Cech, Laurent Koscielny und Nacho Monreal gehen. Zusammen mit Ramsey sind das die vier Kapitäne. Wir gingen also mit jungen Spielern in die neue Saison. Der Klub hatte seinen Standpunkt, aber ich hatte einen anderen.“

Emery wollte Zaha statt Pépé

Auch auf Seiten der Zugänge zeigt sich Emery mit den Entscheidungen der Arsenal-Führung unzufrieden. Im Sommer 2019 wurde Nicolas Pépé (24) mit einer Ablöse von 80 Millionen Euro zum Rekordeinkauf der Gunners – ein Spieler, den der Trainer gar nicht wollte.

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„Pépé ist ein guter Spieler, aber er braucht Zeit. Als ich da war, hat er keine guten Leistungen gezeigt. Ich wollte unbedingt jemanden, der die englische Liga bereits kennt, damit er sich nicht erst eingewöhnen müsste“, so Emery. Einen Wunschspieler hatte der 48-Jährige bereits ausgemacht: „Ich habe mich mit Wilfried Zaha von Crystal Palace getroffen.“

Der Spanier fährt fort: „Er war der Spieler, den ich wollte, denn ich habe gesehen, dass er Spiele alleine entscheiden kann. Ich habe 20 Spiele von ihm gesehen, es waren unglaubliche Leistungen dabei. Ich habe persönlich mit ihm gesprochen und er wollte kommen. Aber der Klub entschied sich für Pépé, weil er jünger war (drei Jahre, Anm. d. Red.).“

Emery sieht sich als Opfer mehrerer falscher Entscheidungen der Klubführung: „Der Klub hat eine Reihe an Entscheidungen getroffen – die Kapitäne und die Transfers betreffend – die dann negative Folgen hatten.“ Für Emery war seine Entlassung die Folge. Auch unter seinem Nachfolger Mikel Arteta fand Arsenal nicht in die Spur zurück. Der Klub steht derzeit auf Platz neun, Emery ist nach wie vor ohne Verein.

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