Der Erfolgsgarant: Conte schafft's auch mit Inter

von Lukas Hörster
2 min.
Antonio Conte wurde Meister mit Inter Mailand @Maxppp

Seit dem gestrigen 1:1 von Atalanta Bergamo bei US Sassuolo steht fest: Inter Mailand ist erstmals seit 2010 wieder italienischer Meister. Architekt des Erfolgs: Antonio Conte.

„Ich bin mir sicher, dass Antonio Conte einer der besten Trainer ist“, sagte Steven Zhang im Zuge der Präsentation des neuen Coaches. Knapp zwei Jahre später ist klar: Der Präsident von Inter Mailand hat sich nicht getäuscht. Nach elf Jahren sind die Nerazzurri wieder italienischer Meister. Das liegt ganz besonders am Coach.

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Conte ist ein Erfolgsgarant. Juventus Turin führte der Heißblüter aus der Tristesse des siebten Platzes zu drei Titeln in Folge, mit einer limitierten italienischen Nationalmannschaft kam er ins EM-Viertelfinale, den FC Chelsea geleitete er von Platz zehn zu Meisterschaft und Pokalsieg. Und auch Inter, vor seiner Ankunft Tabellenvierter und 21 Punkte hinter Juve, krempelte er einmal um.

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Lukaku der X-Faktor

Wie auf all seinen Stationen etablierte der Coach eine 3-5-2-Grundordnung – mit Abläufen, die bis zum Erbrechen geübt werden. Diese könnte Conte wohl auch einer Kreisliga-Mannschaft mit einer Menge Geduld eintrichtern. Richtig erfolgreich werden sie erst mit individueller Qualität. Und die kaufte der chinesische Geldgeber ein.

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Conte bekam mit Romelu Lukaku (74 Millionen Euro Ablöse) seinen Wunsch-Stürmer und einen entscheidenden Mosaikstein für Inters Erfolg. Mit Lautaro Martínez bildet der Belgier ein traumhaftes Sturmduo. Hinter den beiden wird in erster Linie gearbeitet.

Pragmatisch und konsequent

Für einen Freigeist wie Christian Eriksen bleibt daher nur selten Platz – da ist Conte konsequent. Wer den Matchplan nicht genau befolgt, ist raus. Auch ein Hochtalentierter wie Achraf Hakimi musste das lernen. Das Alter eines Spielers spielt für den pragmatischen Conte derweil keine Rolle. Oldies wie Ashley Young, Alexis Sánchez, Arturo Vidal oder Aleksandar Kolarov waren willkommene Kader-Alternativen und halfen mit ihrer Erfahrung dabei, die Entwicklung des Teams zu beschleunigen.

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Nach Platz zwei im ersten Jahr steht für Inter nun der Scudetto. Am Ende ist Conte damit aber noch lange nicht. „Immer bei Null zu beginnen, eine Arbeit zwei bis drei Jahre lang zu machen und dann wieder bei Null zu beginnen, ist ermüdend für einen Trainer wie mich“, sagte er kürzlich.

Endgegner Champions League

Es soll weitergehen bei Inter, denn eine riesige Rechnung ist noch offen. In der Champions League will es noch so gar nicht laufen für Conte. Übers Viertelfinale kam er mit seinen Teams noch nicht hinaus. Mit Inter war sogar gleich zweimal in der Gruppenphase Schluss. Erfolge auf internationaler Bühne sollen nun schleunigst folgen.

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Mittelgroßes Problem: Inter ist hochverschuldet und könnte den Besitzer wechseln. Sogar von ausbleibenden Gehaltszahlungen war schon die Rede. Dass Conte wieder seine Wunschspieler bekommt, ist daher unwahrscheinlich. Doch der 51-Jährige wird auch so einen Plan haben – schließlich ist er „einer der besten Trainer“ und ein wahrer Erfolgsgarant.

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