FT-Kurve Serie A

WM-Finale zum Frühstück? | Calhanoglu-Zoff eskaliert

Während die Fußballwelt über mögliche Lösungen für das befürchtete Hitzeproblem bei der WM 2026 grübelt, zerfleischt sich Inter Mailand wegen Hakan Calhanoglu selbst. Die FT-Presseschau am Mittwoch.

von Martin Schmitz
2 min.
Die FT-Presseschau am 02.07.2025 @Maxppp

Wilde Ideen für 2026

Die aktuell in den USA stattfindende Klub-WM verschafft einen ersten Eindruck, wie es im kommenden Sommer bei der Weltmeisterschaft in Kanada, Mexiko und den USA zugehen könnte. Die extremen Wetterbedingungen sorgen immer wieder für Unterbrechungen der Spiele und häufig für unerträgliche Hitze, die den Spielern zusetzt. Daher wird bereits jetzt über mögliche Maßnahmen nachgedacht. Auch die Spielergewerkschaft FIFPro schlägt Alarm, bezeichnet die aktuelle Klub-WM als „Weckruf“ und schlägt vor, längere Halbzeitpausen von 20 Minuten bei extremer Hitze in Betracht zu ziehen. Die ‚BBC‘ zitiert Professor Mike Tipton von der Universität Portsmouth, einen führenden Spezialisten für die Auswirkungen extremer Temperaturen auf den menschlichen Körper, der sich vor allem Gedanken über das WM-Finale macht.

Unter der Anzeige geht's weiter

„Ich würde es in ein klimatisiertes Stadion mit Dach verlegen, vorzugsweise zu einer kühleren Jahreszeit. Aber wir sitzen schon in der Klemme, aus Gesundheits- und Leistungsgründen würde ich daher versuchen, die Spiele so früh wie möglich anzupfeifen.“ Neun Uhr morgens wäre ideal, so der Professor, der zu bedenken gibt: „Die Gesundheitsrisiken bestehen nicht nur für die Spieler, sondern auch für die Offiziellen und Zuschauer, von denen viele viel weniger fit sind. Die Organisatoren übernehmen eine große Verantwortung. Die FIFA sollte darüber nachdenken, wo, wann und wie solche Spiele ausgetragen werden. Es ist nicht ausgeschlossen, dass Spiele statt in zwei Halbzeiten in vier Vierteln ausgetragen werden müssen.“ Die FIFA möchte mögliche Maßnahmen laut einem offiziellen Statement ergebnisoffen von einer Task Force prüfen lassen.

Ein Sturm ist losgebrochen

Bei Inter Mailand hängt der Haussegen gewaltig schief. Im Nachgang des enttäuschenden Ausscheidens im Achtelfinale der Klub-WM gegen Fluminense (0:2) hatte Kapitän Lautaro Martínez seinem Ärger ordentlich Luft verschafft und klargestellt, dass alle Spieler gehen können, die sich nicht komplett mit Inter identifizieren – eine verbale Ohrfeige für Hakan Calhanoglu, der mit dem Abgang zu Galatasaray kokettiert. Dieser rechtfertigte sich gleich dreisprachig auf Social Media und forderte mehr Respekt ein. Mittlerweile diskutieren auch Klubbosse und Neu-Trainer Cristian Chivu mit, Mitspieler Marcus Thuram schlägt sich derweil per Like auf die Seite des türkischen Nationalspielers.

Unter der Anzeige geht's weiter

„Die Nerazzurri sind gespalten“ titelt die ‚Gazzetta dello Sport‘ und berichtet von einem „Bruch in der Umkleidekabine“ und von einer „Lawine, die losgebrochen ist“. „Das Ausscheiden aus der Klub-Weltmeisterschaft ist das Unwichtigste für diejenigen, die Lautaro gehört oder gelesen haben, den sofortigen Versuch des Vereins, die Situation zu retten, den Post von Calhanoglu, das Herzchen von Thuram auf Instagram für den Türken und schließlich die von Chivu gewünschte Klärung zwischen den Spielern im Hotel.“ Der ‚Corriere dello Sport‘ macht auf mit: „Inter, was für eine Schande“ und bilanziert: „Bei Inter ist ein Sturm losgebrochen. […] Der Schlagabtausch zwischen Lautaro und Calhanoglu kann nicht als bloßes Missverständnis abgetan werden. Die Anschuldigungen eines wütenden Lautaro haben den Deckel von einer Last innerer Spannungen gehoben, die offenbar schon seit längerer Zeit schwelten.“

Unter der Anzeige geht's weiter
Unter der Anzeige geht's weiter
In die Zwischenablage kopiert