Junge Wilde reloaded: VfB-Talent Egloff macht Lust auf mehr

von Matthias Rudolph
2 min.
VfB Stuttgart @Maxppp

Im Alter von 17 Jahren, fünf Monaten und 17 Tagen war es gestern soweit: Lilian Egloff feierte sein Debüt für die Profimannschaft des VfB Stuttgart. Elf Minuten durfte der Mittelfeldspieler sein Potenzial zeigen. Egloff machte Lust auf mehr.

Es lief bereits die Nachspielzeit im DFB-Pokal-Achtelfinale zwischen Bayer Leverkusen und dem VfB Stuttgart. Der Erstligist lag mit 2:1 in Führung, als Silas Wamangituka den 17-jährigen Lilian Egloff ein letztes Mal auf die Reise schickte. Der Youngster setzte sich geschickt gegen Bayer-Verteidiger Aleksandar Dragovic durch und flankte aus dem Vollsprint punktgenau auf den zweiten Pfosten. Dort legte Nicólas González (21) per Kopf quer auf Mateo Klimowicz (19). Der junge Argentinier jagte den Ball jedoch aus fünf Metern über das Leverkusener Tor.

Unter der Anzeige geht's weiter

Die große Chance auf den Ausgleich war dahin und so endete Egloffs Profidebüt mit einer Niederlage. Der Youngster darf trotzdem zufrieden sein. Denn seine ersten Schritte auf höchstem Niveau – und das direkt gegen ein Top-Team aus der Bundesliga – waren vielversprechend. Egloff präsentierte sich in den wenigen Minuten, die ihm blieben, äußerst agil, wendig und mutig.

Lese-Tipp Personalkarussell beim VfB: Stergiou bleibt – Trio muss gehen

Vertrauen vom neuen Chef

Pellegrino Matarazzo stellte nach dem Spiel klar, dass er Egloff ebenso wie die ebenfalls eingewechselten Talente Klimowicz und Clinton Mola (18) als ernstzunehmende Alternativen ansieht. Auf die Frage, ob es mutig war, das junge Trio zu bringen und erfahrene Kräfte wie Mario Gómez und Hamadi Al Ghaddioui auf der Bank zu lassen, sagte der VfB-Trainer in aller Deutlichkeit: „Nein, es ist nicht mutig, wenn man das Gefühl hat, dass sie auf dem Niveau Leistung bringen können.“

Unter der Anzeige geht's weiter

Auch Sportdirektor Sven Mislintat hofft, dass die neuen jungen Wilden in Stuttgart unter dem neuen Übungsleiter vermehrt ihre Chancen bekommen werden: „Und wenn man sieht, dass am Ende eine Mannschaft mit dem Durchschnittsalter von 22 Jahren auf dem Platz steht, dann ist das aller Ehren wert und genau der Weg, den wir weitergehen wollen.“ Ein Weg, den Egloff maßgeblich prägen soll.

Ziehvater Didavi

Auch Stuttgarts Spielmacher Daniel Didavi hat das längst erkannt. Ein gemeinsames Foto mit Egloff in der Winter-Vorbereitung hatte der 29-Jährige mit den Worten „die aktuelle und die zukünftige Nummer 10“ versehen. Zur Erklärung sagte Didavi später: „Er ist zumindest der beste Jugendspieler, der auf meiner Position spielt. Durch diesen Post sollte er merken, dass ich ihn schätze. Ich mag ihn. Er erinnert mich auch ein bisschen an mich früher.“

Unter der Anzeige geht's weiter

Und tatsächlich, Egloff bringt eine feine Technik, Tempo, Gespür für die richtigen Räume und Spielübersicht mit. Bei den A-Junioren war der offensive Mittelfeldspieler, der seit der U11 für den VfB aufläuft, in dieser Saison in zwölf Ligaspielen bislang an ebenso vielen Toren direkt beteiligt (sechs Treffer, sechs Assists). Nicht ausgeschlossen, dass die U19 der Schwaben in Zukunft aber vermehrt auf ihr größtes Talent verzichten muss. Der Grundstein wurde gestern gelegt.

Weitere Infos

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter