„Klubs aus dem Ausland“ wollen Moukoko

Seit zehn Jahren ist Lars Ricken Nachwuchs-Koordinator bei Borussia Dortmund. Seine Bilanz kann sich sehen lassen: In den vergangenen fünf Saisons gewannen die A- und B-Junioren insgesamt fünf deutsche Meisterschaften. Ein Spieler dominierte die U17 wie kein Zweiter – der erst 13-jährige Youssoufa Moukoko.

Highlight-Videos des Stürmers von Sportplätzen im Westen Deutschlands schwirren das ganze Jahr im Internet herum, und der Siebtklässler liefert Woche für Woche. 40 Tore erzielte er in 28 Spielen, sein Treffer zum 3:2 im Finale gegen den FC Bayern besorgte die Meisterschaft für den BVB. Ablenken lässt er sich von dem Wirbel um seine Leistungen nicht. „Der Junge ist total klar im Kopf“, sagt Ricken im Interview mit dem ‚kicker‘, „trotz der jetzt schon umfangreichen Berichterstattung über ihn läuft er mit einem Lächeln übers Trainingsgelände.“

Nationaler und internationer Konkurrenzkampf

Wenn ein Klub einen solchen Rohdiamanten in den eigenen Reihen hat, will man ihn natürlich irgendwann auch auf der ganz großen Bühne in den eigenen Farben auflaufen sehen. Der Konkurrenzkampf ist groß : „Natürlich sind bei jedem Toptalent die Klubs aus dem Ausland mit im Rennen. Das ist ein nationaler und internationaler Konkurrenzkampf“, so Ricken.

Dennoch wolle man beim BVB behutsam mit Moukoko umgehen. Er soll die Zeit bekommen, die er benötigt, um einmal auf jedem Niveau diese Leistung abrufen zu können. „Bevor er 17 ist, kann er nicht bei den Profis spielen. Deshalb muss heute wegen ihm niemand Schnappatmung bekommen“, sagt der Nachwuchs-Koordinator. Immer wieder aufkommende skeptische Stimmen bezüglich des Alters des Torjägers wischt Ricken beiseite. Es gäbe eine deutsche Geburtsurkunde und er sähe auch keinen Grund, den Spieler jünger zu machen.