BVB-Strategie: „500 Millionen Transfererlös“
Der BVB hat sich als Weiterbildungsverein einen Namen gemacht – auch wenn viele Fans den Klub lieber in anderer Rolle sehen würden. Die erprobte Transferstrategie wollen die Dortmunder in den kommenden Jahren weiter vorantreiben.

Borussia Dortmund darf sich in wirtschaftlicher Hinsicht mal wieder auf die Schulter klopfen. Bei stolzen 28,5 Millionen Euro liegt der operative Gewinn für das abgelaufene Geschäftsjahr. 536 Millionen Umsatz stehen in der Bilanz, alleine 222 Millionen – also einen ganzen Neymar – erzielten die Dortmunder durch Spielerverkäufe.
Und genau diesen Punkt will Hans-Joachim Watzke weiter vorantreiben. „Wir wollen bis 2025 500 Millionen plus X an Transfererlösen erzielen. Das ist ein ambitioniertes Ziel“, kündigte der Geschäftsführer auf der Bilanzpressekonferenz am heutigen Donnerstag an.
Pulisic und Co. bleiben verkäuflich
So ernüchternd das aus Fan-Sicht auch klingen mag – für die Borussia ist dieser Weg alternativlos. Junge Spieler wie Ousmane Dembélé oder Christian Pulisic sollen weiterhin früh gescoutet und von dem Wechsel nach Dortmund überzeugt werden.
Dort können sie in Ruhe und auf sehr hohem sportlichen Niveau reifen und werden zu gegebenem Zeitpunkt den Weg zu einem absoluten europäischen Topklub finden. Im besten Fall sollte dies allerdings etwas später und mit weniger Nebengeräuschen geschehen als bei Dembélé.
Sportlich bescheiden
In sportlicher Hinsicht präsentiert sich Watzke für die anstehende Bundesligasaison zurückhaltend. „Wir müssen Ruhe und Demut bewahren. Die Mannschaft wurde auf vielen Positionen verändert – plus ein neuer Trainer“, sagt der BVB-Boss, der aber von den ersten Wochen unter Lucien Favre sehr angetan ist: „Lucien Favre fesselt die Mannschaft mit seinen Ideen. Aus einer Justierung ist ein Umbruch geworden.“
Am Sonntag trifft der BVB zum Auftakt auf RB Leipzig. Die Sachsen fischen mittlerweile in ähnlichen Gefilden wie die Schwarz-Gelben und locken potenzielle Ausnahmetalente mit deutlich mehr Geld. Den Dortmundern bleiben ihr guter Name und der Verweis darauf, schon zahlreiche Spieler in die Weltklasse geführt zu haben. Ein Konzept, das Erfolg verspricht, aber nicht darauf ausgelegt ist, irgendwann von der Spitze der Nahrungskette zu grüßen.
Weitere Infos