FC Bayern: Brazzo erklärt Transferstrategie

von Lukas Hörster - Quelle: Süddeutsche Zeitung
2 min.
Hasan Salihamidzic schaut sich in England um @Maxppp

Seit fast zehn Monaten bekleidet Hasan Salihamidzic das Amt des Sportdirektors beim FC Bayern. Nun beginnt der Bosnier sein Profil zu schärfen und geht mit klaren Vorstellungen in den anstehenden Transfermarkt.

Hasan Salihamidzic hat die künftige Transferstrategie des FC Bayern skizziert. Im Interview mit der ‚Süddeutschen Zeitung‘ sagt der Sportdirektor: „Wir müssen langfristiger planen als einige dieser Klubs, die sich auch mal kurzfristig von einer WM oder EM beeinflussen lassen. Wir sollten vorher wissen, was wir tun. Wir müssen schneller sein.“

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Damit spielt der 41-Jährige wohl auf Real Madrid an, das dafür bekannt ist, bei Großturnieren herausstechende Spieler im Anschluss teuer zu verpflichten. So geschehen nach der WM 2014, als der mittlerweile bei den Bayern aktive James Rodríguez als WM-Torschützenkönig für 80 Millionen Euro von der AS Monaco nach Madrid kam.

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„Real soll ruhig Neymar kaufen“

Mit Blick auf die Gerüchte um Superstar Neymar von Paris St. Germain, an dem die Königlichen kräftig baggern, meint Brazzo: „Real soll ruhig Neymar kaufen. Wir müssen anders sein.“ Dass auch der FCB in diesem Sommer mal tief in die Tasche greift, schließt Karl-Heinz Rummenigge dagegen nicht aus.

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Der Vorstandsboss deutete am Donnerstag an: „Wir haben kein Limit. Wenn wir einen Spieler haben wollen und der 80, 90 Millionen kostet, dann werden wir irgendwann springen müssen. Wir sind sehr gut besetzt von hinten bis vorne. Aber wenn irgendwas Hochinteressantes auf den Markt kommen sollte, dann muss man sich möglicherweise damit befassen.“

Eine neue Linie gibt Salihamidzic dagegen bei der Trainersuche vor. „Ich will dass unser Staff geschützt wird, unsere Ärzte, Physios, Fitnesstrainer, Videoanalysten. Die werden von mir mit aller Macht verteidigt. Darauf werde ich künftig genau achten: dass ein neuer Trainer unser Bayern-München-Set-up akzeptiert und nicht mit zehn eigenen Leuten hier einmarschiert. Das ist die Lehre aus der Guardiola- und der Ancelotti-Zeit“, so der Sportdirektor.

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„Habe Uli gesagt, dass er da falsch liegt“

Die lange herausgezögerte Entscheidung, wer die Bayern in der kommenden Saison betreuen würde, empfand Salihamidzic darüber hinaus nicht als optimal. Präsident Uli Hoeneß hatte lange versucht, Jupp Heynckes zu einem weiteren Jahr an der Säbener Straße zu überreden. „Ich habe Uli gesagt, dass er da falsch liegt“, sagt Salihamidzic, „mir war klar, dass Jupp keinen Spaß macht, wenn er sagt, dass er aufhört“.

Tatsächlich geht der 72-Jährige nach dem heutigen DFB-Pokalfinale in den Ruhestand. Sein Erbe wird dann Niko Kovac von Gegner Eintracht Frankfurt antreten. Der Kroate und Kumpel von Salihamidzic hat in München einen Vertrag bis 2021 unterschrieben. Er bringt Bruder Robert Kovac als Co-Trainer mit zum FCB. Der restliche Stuff bleibt beisammen.

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