Härtefall Müller: Ruhe vor dem Sturm?
Die Unzufriedenheit nach dem 1:2 gegen Hoffenheim war Thomas Müller anzumerken. Noch hält der Offensivmann die Füße still. Die jüngste Aussage von Niko Kovac dürfte ihm aber nicht geschmeckt haben.
„Nothing to say, wie der Engländer sagt.“ Mit diesen Worten bedachte Thomas Müller die wartende Journalisten-Schar im Anschluss an das 1:2 gegen Hoffenheim. Das ist jetzt nicht besonders unfreundlich, mit Blick auf den sonstigen Redefluss des ehemaligen Nationalspielers aber zumindest erwähnenswert.
Eine halbe Stunde lang hatte der 30-Jährige zuvor mitwirken dürfen – dabei zeigte sich Müller sehr engagiert und auch zielstrebig. Als Trotzreaktion mag man die Leistung dennoch nicht einordnen. Sportchef Hasan Salihamidzic erläutert: „Ich verstehe, wenn die Spieler, die nicht spielen, unzufrieden sind. Aber man muss auch den Trainer verstehen, wenn er eine Formation sucht, die sich einspielen soll.“
Kovac-Aussage fragwürdig
Sauer aufgestoßen sein dürfte Müller eine Aussage, die Niko Kovac im Vorfeld der Partie getätigt hatte: „Wenn Not am Mann sein sollte, wird er mit Sicherheit auch seine Minuten bekommen.“ Im Anschluss relativierte der Bayern-Coach dann zwar, das Kind war allerdings schon in den Brunnen gefallen: „Das habe ich so gesagt, und Sie müssen da jetzt nicht etwas draus zaubern. Für ihn gilt das gleiche wie für jeden anderen auch. Wenn einer nicht spielt und wir ihn brauchen, kommt er. Und der Thomas hat heute Schwung reingebracht.“
Das Problem: In der Offensivzentrale, in der sich Müller bekanntermaßen am wohlsten fühlt, findet sich auch Philippe Coutinho immer besser zurecht – auch wenn der Brasilianer gegen Hoffenheim über weite Stecken blass blieb.
Wie geht’s weiter?
Sollte sich an Müllers sportlicher Situation in den kommenden Monaten nichts ändern, könnte dies auch Einfluss auf seine Zukunft haben. Vertraglich ist er noch bis 2021 gebunden. Insofern wird das Thema im nächsten Sommer fast schon automatisch akut. Denn dann besteht für den FC Bayern nach aktuellem Stand letztmalig die Gelegenheit, noch eine angemessene Ablöse für Müller einzustreichen.
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