Modeste-Verkauf oder Stadionausbau – löst ein Investor das Dilemma?

von Niklas Kling - Quelle: Finance Magazin
2 min.
Steigt bald ein Investor beim 1. FC Köln ein? @Maxppp

Dem 1. FC Köln entgeht durch zu geringe Zuschauerkapazitäten jedes Jahr ein zweistelliger Millionenbetrag. Langfristig gesehen soll es daher zu einem Stadionaus- oder gar -neubau kommen. Ein kostspieliges Unterfangen, das möglicherweise nur durch den Verkauf von Goalgetter Anthony Modeste umgesetzt werden könnte. Eine externe Geldquelle könnte nun jedoch alle Probleme der Kölner lösen.

Knapp sechseinhalb Jahre ist es her, dass man beim 1. FC Köln den damaligen Geschäftsführer Michael Meier entließ. Dieser hatte zusammen mit Claus Horstmann vornehmlich Spieler mit Rang und Namen wie Petit, Maniche oder auch Pierre Womé verpflichtet – Schwerverdiener, die ihren Zenit längst überschritten hatten. Am Ende hatte sich ein Schuldenberg von über 30 Millionen Euro bei den Geißböcken angehäuft.

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Heute hat sich die finanzielle Lage dank der hervorragenden Arbeit von Finanzchef Alexander Wehrle wieder deutlich entspannt. Die Altlasten sind auf ca. 20 Millionen Euro herabgesunken und in der Saison 2015/2016 konnten die Kölner erstmals wieder Gewinn einfahren. Und auch sportlich haben die Rot-Weißen ihre Hausaufgaben gemacht. Ein Großteil des Stammpersonals - allem voran Jonas Hector, Marcel Risse oder auch Anthony Modeste - ist langfristig an den Verein gebunden, sodass man sich in Verhandlungen mit potenziellen Interessenten in einer komfortablen Position befindet.

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Problem Stadionpacht und -kapazität

Maskottchen Hennes hat gut Lachen, könnte man also meinen. Doch die Kölner haben ein Problem: Das Rheinenergiestadion, Heimat des Effzeh, gehört der Kölner Sportstätten GmbH. Heißt: Die Geißböcke „wohnen“ in Müngersdorf nur zur Miete, die sich im hohen einstelligen Millionenbereich befinden soll. Außerdem entgehe dem Traditionsklub jährlich ein Betrag zwischen zehn bis 15 Millionen Euro aufgrund zu geringer Zuschauerkapazitäten, wie das ‚Finance Magazin‘ herausgefunden haben will.

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Zwar ist das Rheinenergiestadion kontinuierlich ausverkauft, man rechne aber damit, auch bei einer Anzahl von 70.000 Zuschauern (momentan ca. 50.000) die Arena füllen zu können. Ein Stadionaus- oder gar Neubau könnte da Abhilfe verschaffen, wäre aber kostspielig. Um das nötige Kleingeld zu berappen, könnte ein Modeste-Verkauf im Sommer wieder zur Debatte stehen. Doch nur ungern würde man in Köln auf seine Lebensversicherung (22 Tore in 27 Ligaspielen) künftig verzichten.

Lösung: Einstieg eines externen Investors?

2024 muss der Mieter 1. FC Köln aus dem Rheinenergiestadion ausziehen, so lange ist noch der Pachtvertrag datiert. Wehrle und Co. müssen sich also schleunigst Gedanken machen, wie man eine Lösung für die Stadionproblematik findet, ohne dabei unter Umständen in der nächsten Saison auf seinen Toptorjäger oder andere Leistungsträger verzichten zu müssen.

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Das ‚Finance Magazin‘ wartet an der Stelle mit einer Alternative auf, die nicht allen Effzeh-Fans gefallen wird. Demnach denke Kölns Finanzabteilung über einen Investor nach, der bis zu 25 Prozent der Vereinsanteile erwerben könnte, was umgerechnet mehr als 50 Millionen Euro entspräche – also jenen Betrag, den man im Winter mit einem Verkauf von Modeste hätte erzielen können. Durch das Investoren-Modell könnten die Kölner somit zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen: Durch die Lösung der Stadion-Problematik stände man langfristig auf finanziell sichereren Füßen, müsste sich aber um den kurzfristigen sportlichen Erfolg keine Sorgen machen.

FT-Meinung

Der Einbezug eines Investors könnte allerlei Vorteile für den Effzeh mit sich bringen. Fragen rund um den Stadion(aus)bau, als auch um die Angewiesenheit auf Spielererlöse wären auf einen Schlag erledigt. Ob man jedoch mit einer solchen Maßnahme den Unmut der Fans auf sich ziehen möchte, bleibt zu hinterfragen. Zudem ist unklar, wie handfest die Informationen des Finance Magazins tatsächlich sind.

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