Todts verheerende Bilanz: 30 Millionen für Liga zwei

von Matthias Rudolph
2 min.
Jens Todt steht in Hamburg vor dem Aus @Maxppp

Seit 411 Tagen ist Jens Todt als Sportdirektor beim Hamburger SV tätig. Wie lange seine Amtszeit noch andauern wird, ist ungewiss. Ein gutes Zeugnis kann man dem 48-Jährigen fürwahr nicht ausstellen.

Jens Todt leidet mit seinem Arbeitgeber. Der drohende Abstieg lässt den Manager der Rothosen nicht kalt. „Fehlende Ergebnisse verändern den Alltag, die Stimmung ist angespannter. Es ist hier seit einem Jahr reines Krisenmanagement. Das belastet einen“, so der Ex-Profi in der ‚Sport Bild‘. Dass der HSV mit 17 Zählern aus 23 Spielen auf dem vorletzten Tabellenplatz steht und schon sechs Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz aufweist, muss sich der Sportdirektor aber nicht zuletzt auch selbst ankreiden.

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Stolze 30 Millionen Euro gab Todt in den vergangenen drei Transferperioden aus. Beim Blick auf die einzelnen Neuzugänge wird aber klar, dass die Qualität im Team damit kaum erhöht wurde. Königstransfer Walace (9,2 Mio.) hat mit seinen ständigen Gedanken an einen Abschied mehr Unruhe als Stabilität gebracht. Auch Kyriakos Papadopoulos (7 Mio. inkl. Leihgebühr) und André Hahn (6 Mio.) konnten die Erwartungen nur selten erfüllen. Und warum man mit Julian Pollersbeck im vergangenen Sommer für 3,5 Millionen einen neuen Keeper holte, der seitdem ganze zwei Bundesliga-Spiele absolviert hat, bleibt das Geheimnis der HSV-Offiziellen.

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Gleiches gilt für den Verkauf von Michael Gregoritsch, der einer der Gründe ist, warum der FC Augsburg mit dem Abstieg aber mal gar nichts zu tun hat. 13 Torbeteiligungen hat der Österreicher vorzuweisen. Zum Vergleich: Der HSV erzielte in der Bundesliga bislang insgesamt nur 18 Tore. Todt setzte die Serie von falschen Entscheidungen, die seine Vorgänger schon gestartet hatten, munter fort.

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Identifikationsfigur Diekmeier streicht die Segel

So verabschiedet sich Dennis Diekmeier im Sommer ablösefrei, weil er in Hamburg nur einen Zweijahresvertrag bekommen hätte. Und das obwohl der Rechtsverteidiger derzeit seine wohl stärkste Saison hinlegt und ein Vorbild in Sachen Einsatz und Kampfgeist ist. Die Begründung: Diekmeier ist schon 28 Jahre alt. Aber: Dem 33-jährigen Sejad Salihovic, den man Mitte September aus der Versenkung geholt hatte und der seitdem wahrlich keine Bäume ausreißt, liegt auch ein Angebot zur Vertragsverlängerung vor.

Eine klare Linie ist beim HSV schon lange nicht mehr zu erkennen. Weder auf dem Platz noch daneben. Immerhin zeigt sich Todt selbstkritisch: „Unser großes Ziel im Sommer war es, den Kader so zu verändern, damit wir eine sorgenfreie Saison spielen. Davon sind wir weit entfernt. Mit dieser Situation bin ich in keiner Weise zufrieden.“

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Die Planungen für die zweite Liga sind nun im Hintergrund schon angelaufen – mal wieder. Alles andere wäre auch fahrlässig, denn es scheint, als würde die Konkurrenz dem HSV in dieser Spielzeit nicht den Relegationsplatz freihalten. Positiv laut Todt: „Es gibt viele Spieler, die gerne für den HSV spielen würden. Da gibt es mit Sicherheit keinen Mangel.“ Man müsste aber eben mal solche finden, die in Hamburg auch ihre Leistung abrufen können. Dass Todt mit dieser Aufgabe betraut wird, ist aber eher unwahrscheinlich. Der 48-Jährige hatte seine Chance.

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