Transferwahnsinn: Pfannenstiel über WhatsApp & leere Akkus

von Niklas Scheifers - Quelle: Bild
2 min.
Lutz Pfannenstiel ist in der gesamten Fußball-Welt vernetzt @Maxppp

Wenn der Uhrzeiger unerbittlich Richtung Transfer-Schluss tickt, geht es in der Fußball-Branche besonders hektisch zu. Fortuna-Sportchef Lutz Pfannenstiel erzählt, was den Kaderplanern in dieser Phase blüht und welche Erscheinungen das Geschäft heutzutage begleiten.

Der Januar-Transfermarkt 2019 ist Geschichte. Auch Fortuna Düsseldorf mischte mit der Verpflichtung von Stürmer Dawid Kownacki am Ende noch einmal munter mit. Für Fortuna-Sportchef Lutz Pfannenstiel ist nun Zeit zum Durchatmen bei der Schneefußball-WM im schweizerischen Arosa. Unter dem Eindruck des gestrigen Deadline-Days plaudert der Niederbayer dort über das Transfergeschäft.

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Telefonverbot gibt es für mich nur beim Essen“, erzählt Pfannenstiel im Interview mit der ‚Bild‘, „es geht früh los und hört spät auf. Ich führe am Tag über 100 Gespräche am Telefon.“ Belastung nicht nur für ihn selbst, sondern auch für den Handy-Akku. „Ich brauche dauernd Steckdosen und Powerbanks“, so der 45-Jährige mit einem Lachen.

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Kaum ein Spieler mehr unbekannt

Doch nicht nur die Mobiltelefone laufen in solchen Tagen auf Hochtouren. Selbiges gilt für die Rechner der Scouting-Abteilung. „Es gibt Scouting-Plattformen, auf denen jeder Spieler der Welt inklusive Daten wie Laufleistung gelistet ist. Da fällt kein Kandidat mehr durch das Sieb“, berichtet Pfannenstiel. Scouting-Touren für unbekannte Spieler könne man sich mittlerweile in aller Regel sparen. Unbeschriebene Blätter gibt es schlichtweg kaum noch.

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Vor allem den neuen Medien kommt für Transfers in der heutigen Zeit eine wichtige Rolle zu – auch dem üblichsten aller Kommunikationswege: „WhatsApp ist rasend schnell. Darüber erhält man oft Lebensläufe der Spieler.“ Da komme so viel rein, dass man sorgfältig filtern müsse, „an welchen Spielern man kein Interesse hat. Sonst verliert man den Überblick“.

Mit Scouting und Kontakten gegen das große Geld

Im Scouting haben die kleineren Klubs wie Düsseldorf aufgeholt, wenn nicht sogar schon mit vielen Großen gleichgezogen – notgedrungen: „Wir haben weniger Geld zur Verfügung als alle anderen Bundesligaklubs, entsprechend haben wir eine andere Arbeitsweise“, so der Ex-Torhüter, „man muss schneller sein als die finanziell besser gestellten Klubs und ein großes Netzwerk haben.

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Letzteres ist sicherlich einer der Hauptgründe, warum der ehemalige Weltenbummler mit Kontakten über den gesamten Fußball-Globus von den Fortunen engagiert wurde. Jene Kontakte wird er auch in Zukunft für seinen Klub aktivieren müssen – wenn auch vorerst wohl nicht mehr 100 Mal am Tag. Der Handy-Akku wird es ihm danken.

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