Zwischenfazit zur Transferperiode: Trend geht zum Perspektivspieler

von David Hilzendegen
2 min.
Bernd Leno profitiert vom Trend zu Perspektivspielern @Maxppp

Die Hälfte des Januars ist vorbei. Die bisherige Transferperiode verdeutlicht vor allem eine Entwicklung: Der Trend in der Bundesliga geht auch in Sachen Wintertransfers zum jungen Perspektivspieler. Die Ausnahme Hanno Balitsch unterstreicht diese Regel.

Insgesamt 25 Neuzugänge zählt die Bundesliga nach der Hälfte des Wintertransfermarkts. Die meisten begrüßte Felix Magath, der den VfL Wolfsburg mit acht neuen Spielern verstärkte. Bei genauerer Betrachtung ist ein klarer Trend erkennbar. Die Bundesligisten setzen nicht mehr wie früher auf alte Hasen, die die in Gefahr geratenen Saisonziele mit ihrer Routine sichern sollen. Der Trend geht auch im Januar klar zum jungen, entwicklungsfähigen Perspektivspieler, zumeist mit ausländischem Pass.

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21,56 Jahre sind die Neuzugänge im Schnitt alt. Ignoriert man Hanno Balitsch, der mit seinen 31 Jahren und dem Wechsel von Bayer Leverkusen zum 1. FC Nürnberg die große Ausnahme bildet, sinkt das Durchschnittsalter sogar auf 21,17. Damit zählen Spieler wie Chinedu Obasi (Schalke 04), Petr Jiráček und Vierinha (beide VfL Wolfsburg) mit ihren 25 Lenzen schon fast zum alten Eisen.

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Die genannten Namen verdeutlichen noch ein weiteres Charakteristikum: Deutsche Talente sind im Januar selbst leihweise nur schwer zu bekommen, wie das Beispiel Nils Petersen unterstreicht. Der Angreifer hat bei Bayern München kaum eine Perspektive, dennoch wollte der Rekordmeister den 23-Jährigen nicht an die Konkurrenz abgeben. Die Annahme lässt sich in Zahlen ausdrücken. Von den 25 Spielern, die in dieser Saison in die oder innerhalb der Bundesliga gewechselt sind, besitzen nur fünf einen deutschen Pass.

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Besonders auffällig ist der Trend in den unteren Regionen der Liga. Wo früher im Abstiegskampf erfahrene Spieler das Ruder herumreißen sollten, dürfen sich heute die Stars von morgen empfehlen. Der FC Augsburg setzt im Kreativspiel auf den 22-jährigen Jan Morávek, Leihgabe von Schalke 04. Freiburg hat mit Fallou Diagné (22) und Michael Lumb (24) zwei Neuzugänge ohne jegliche Bundesligaerfahrung verpflichtet. Der 1. FC Kaiserslautern setzt in der Offensive auf den 19-jährigen Jakub Świerczok, der aus Polens zweiter Liga kommt, und den 21-jährigen Nicolai Jörgensen, der bei Bayer Leverkusen auf keinen grünen Zweig kam. Nürnberg hat neben Balitsch Adam Hloušek und Omar González (beide 23) geholt. Letzterer ist allerdings schwer am Knie verletzt und wird den Verein wohl bald wieder verlassen.

Und selbst Felix Magath, der im vergangenen Winter als Trainer von Schalke 04 Spieler wie Angelos Charisteas und Ali Karimi holte, beugt sich dem Zeitgeist. Mit Ricardo Rodríguez (19) läuft zukünftig ein international anerkanntes Toptalent für die ‚Wölfe‘ auf. Dennoch liegen die Neuzugänge der Niedersachsen mit einem Durchschnittsalter von 22,13 noch über den Gesamtschnitt.

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