Tadic-Gala: Genau die richtige Dosis Zidane

Nicht Lionel Messi, nicht Cristiano Ronaldo, nicht Neymar und auch nicht Robert Lewandowski: Die Scorerliste der Champions League führt seit dem gestrigen Dienstagabend ein Spieler an, den niemand so recht auf dem Zettel hatte: Dusan Tadic.

Sechs Tore und drei Vorlagen hat der Serbe nach nun acht Partien auf dem Konto – gegen Real Madrid gelang ihm sein Meisterstück. Ajax Amsterdam zelebrierte beim 4:1-Sieg im Bernabéu den totalen Fußball und Tadic wurde über Nacht zum Star.

„Das war wahrscheinlich das beste Spiel meines Lebens“, sagte der Serbe im Anschluss, „wir haben gegen den besten Verein der Welt gewonnen“. Insbesondere seine geniale Vorlage zum 2:0 durch David Neres wird in die Geschichtsbücher eingehen.

Tadic schwebte förmlich durch das Mittelfeld, drehte eine Pirouette und spielte dann den Zuckerpass in die Gasse. In dieser Aktion erkannten wohl mehrere Millionen Fernsehzuschauer den jungen Zinédine Zidane. Und auch Tadic musste diesbezüglich grinsen.

„Mein Lieblingsspieler“

„Er war schon immer mein Lieblingsspieler“, bekannte sich der Linksfuß nach Abpfiff als Fan des dreimaligen Weltfußballers, „vielleicht habe ich zu viele Videos von ihm gesehen“. Zu viele waren es sicher nicht, wohl eher genau die richtige Dosis.

Eine besondere Ehre erteilte Tadic auch die ‚L’Équipe‘. Die französische Sporttageszeitung bewertete die Leistung des 61-fachen Nationalspielers mit zehn von zehn möglichen Punkten. Erst das neunte Mal in rund 30 Jahren, dass die ‚L’Équipe‘ diese Wertung vergab.

Bayern-Interesse?

Logisch ist auch, dass nun Wechselgerüchte um Tadic folgen werden. Schon Ende Februar hatten spanische Medien den Edeltechniker mit dem FC Bayern in Verbindung gebracht. Besonders interessant ist Tadic aufgrund seiner Vielseitigkeit: Er kann genauso im Zentrum wie auf dem Flügel spielen.

Genau für diese Rolle wollen die Bayern Timo Werner nach München locken. Der ist mit seinen 23 Jahren schließlich deutlich jünger als Spätzünder Tadic. Wer aber so bei Real Madrid auftrumpft, der darf sich auch mit 30 Jahren noch Hoffnung auf den ganz großen Wechsel machen. Die Interessenten dürften bald Schlange stehen.