Effzeh-Gegner Belgrad im Porträt: Erfolg dank Kollektiv

von Niklas Kling
3 min.
Peter Stögers Tage sind wohl gezählt @Maxppp

Wenn am heutigen Donnerstagabend der 1. FC Köln sein erstes Heimspiel auf europäischer Bühne bestreitet, wartet mit dem FK Roter Stern Belgrad eine harte Nuss auf den Effzeh. Vom Papier her mögen die Geißböcke zwar Favorit sein, doch die Serben darf man alles andere als unterschätzen. FT beleuchtet, warum.

Um 19 Uhr am heutigen Abend ist es soweit: Der 1. FC Köln bestreitet nach 25 Jahren Abstinenz sein erstes Heimspiel in der Europa League. Nach der 1:3-Niederlage im ersten Gruppenspiel beim FC Arsenal soll der erste Sieg auf internationalem Parkett her, FK Roter Stern Belgrad bittet zum Tanz.

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Und die Chancen auf den ersten Triumph vor heimischer Kulisse stehen ungemein besser als gegen das Star-Ensemble von Arsène Wenger. Auch wenn die Geißböcke mit fünf Niederlagen und einem Unentschieden alles andere als vorteilhaft in die neue Saison gestartet sind, gehen sie vom Papier her als Favorit in das Duell mit dem neunfachen serbischen Meister. Doch ein Sieg der Stöger-Truppe wird alles andere als ein Selbstläufer. FT nimmt Belgrad genauer unter die Lupe.

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Historie und Bilanz gegen den Effzeh

Zugegeben: Der letzte große internationale Erfolg vom Roten Stern aus Belgrad liegt schon eine Weile zurück, um genau zu sein 27 Jahre. In der Saison 1990/91 schaltete man zunächst im Halbfinale des Europapokals der Landesmeister den FC Bayern München aus und siegte anschließend im Endspiel gegen Olympique Marseille mit 5:3 nach Elfmeterschießen.

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Seither reichte es auf internationaler Ebene meist maximal zur Gruppenphase, oft war jedoch bereits in den jeweiligen Qualifikationsrunden Schluss. Das letzte Aufeinandertreffen des Effzeh mit den Serben datiert aus der Saison 1989/90. Dort setzen sich die Geißböcke im Achtelfinale des UEFA-Cups nach einer 0:2-Auswärtsniederlage noch mit 3:0 vor heimischer Kulisse durch, ehe im Halbfinale gegen Juventus Turin das Aus besiegelt war.

Spieler im Fokus: Die Defensive

In der Liga präsentierte sich der Verein aus dem Stadteil Dedinje äußerst konstant. In bislang zehn Pflichtspielen heimste man neun Siege und ein Unentschieden ein bei einem Torverhältnis von 24:1. Ins Auge springen einem dabei gleich zwei Faktoren.

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Zum einen beißen sich die Gegner die Zähne an der bombenfesten Defensive des FK aus. Neben Innenverteidiger-Neuzugang Srdjan Babic, den es leihweise von Real Sociedad San Sebastián in die Hauptstadt zog, liegt dies vor allem am Franzosen Damien Le Tallec. Der mittlerweile 27-Jährige, der zwischen 2009 und 2012 die Schuhe für Borussia Dortmund schnürte, überzeugt mit resoluter Zweikampfführung, sei es in der Innenverteidigung oder im defensiven Mittelfeld.

Spieler im Fokus: Die Offensive

Zum anderen verfügen die Serben über eine treffsichere und stets brandgefährliche Offensivreihe – ohne dass sich dabei einer der Akteure besonders hervorhebt. Mit fünf Toren in acht Pflichtspielen präsentierte sich bislang Mittelstürmer Aleksandar Pesic am treffsichersten. Mit einer Körpergröße von 1,90 Meter ist der serbische Nationalspieler physisch stark, hat ein gutes Kopfballspiel und einen starken Abschluss.

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Ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist die Flügelzange bestehend aus Nemanja Milic und Slavoljub Srnic. Vor allem Letztgenannter zeigte sich mit bislang sechs Treffern und weiteren drei Torvorlagen äußerst angriffslustig. Doch auch der zweite Anzug sitzt. So überzeugte vor allem Neuzugang Richmond Boakye (zuvor in der vierten italienischen Liga bei Latina Calcio aktiv), der in bislang 13 Partien starke neunmal einnetzte und weitere drei Treffer vorlegte.

Entscheidend wird außerdem sein, ob es den Domstädtern gelingt, Spielmacher Guélor Kanga aus dem Spiel zu nehmen. Der gabunische Nationalspieler und Nationalelfkollege von Dortmunds Pierre-Emerick Aubameyang ist der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Hauptstädter und soll die Offensive in Szene setzen.

FT-Fazit: Mit dem FK Roter Stern Belgrad wartet eine spannende und zugleich schwierige Aufgabe auf den Effzeh. Zwar verfügen die Serben nicht über die ganz großen Namen, glänzen dadurch aber vielmehr im Kollektiv. Die Devise für die Stöger-Schützlinge sollte vorerst lauten, sicher zu stehen, um dann aus einer kompakten Defensive heraus den Gegner zu attackieren und so den heiß ersehnten ersten Heim-Dreier einzufahren.

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