Kopf durch die Wand: Rashica gibt Anlass zur Sorge

von Tobias Feldhoff
2 min.
Milot Rashica überzeugt bislang nicht @Maxppp

Stolze 7,5 Millionen Euro legte der SV Werder im Januar für Milot Rashica auf den Tisch. Damit ist der Dribbler einer der teuersten Neuzugänge der Vereinsgeschichte. Seine ersten Auftritte grün-weißen Trikot geben zumindest Anlass zur Sorge.

Zugegeben – zwei halbe Partien sind kein ausreichender Zeitraum, um einen Spieler final zu beurteilen. Doch 7,5 Millionen-Euro-Zugang Milot Rashica lässt Zweifel darüber aufkommen, dass er im Kampf um den Klassenerhalt ein wichtiger Faktor werden kann. Zu groß sind seine Defizite in puncto Spielübersicht und Pressingverhalten.

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Beim 2:4 gegen Bayer Leverkusen war es mehr als auffällig, dass die Bremer die gefürchtete linke Außenbahn mit Bailey und Wendell in der ersten Hälfte deutlich besser im Griff hatten als im weiteren Spielverlauf. Im Gegensatz zum disziplinierten, aber zur Halbzeit verletzt ausgewechselten Aron Jóhannsson erlaubte sich Rashica immer wieder Fehler im Anlaufverhalten. So sah sich der früh gelb-belastete Theodor Gebre Selassie oftmals zwei Gegenspielern gegenüber.

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Eindimensional im Offensivspiel

Was aber wesentlich mehr Sorgen bereitet als – innerhalb von ein paar Wochen korrigierbare – taktische Defizite im Defensivverhalten, ist das Auftreten in der Offensive. Am Kombinationsspiel nimmt Rashica bislang fast gar nicht teil. Stattdessen verzettelt sich der flinke Rechtsfuß in Einzelaktionen – viele davon in gefährlichen Zonen, sodass dem Gegner immer wieder Möglichkeiten zu schnellen Umschaltsituationen geboten werden.

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Kein Typ wie Bartels

Gekommen war Rashica als Ersatz für den schwer verletzten Fin Bartels. Und auf den ersten Blick passt die Wahl von Sportdirektor Frank Baumann auch. Rashica ist ähnlich schnell und quirlig. Darüber hinaus fühlt er sich in der Offensive auf mehreren Positionen wohl.

Damit haben sich die Ähnlichkeiten aber auch schon fast erschöpft, denn Bartels definiert sich (an guten Tagen) über seine Unberechenbarkeit, wuselt um Max Kruse herum und sucht in passenden Momenten den Weg in die Tiefe. Rashica hingegen klebt bislang auf der rechten Außenbahn fest. Seine Dribblings sind bis dato mehr als ausrechenbar, seine Hereingaben nicht präzise.

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Bitte nicht abschreiben

Fakt ist: Rashica hat noch einen weiteren Weg vor sich als von den Bremer Verantwortlichen erhofft. Die individuelle Qualität ist zwar vorhanden, muss aber noch in die richtigen Bahnen gelenkt werden. Am Osterdeich sollte man sich also nicht in der Hoffnung verlieren, dass Rashica die Mannschaft sofort auf ein neues Level heben kann.

Zugute kommen wird dem Kosovaren, dass das Offensivspiel seit der Übernahme durch Florian Kohfeldt ohnehin viel besser funktioniert. So hat man es als Neuzugang wesentlich leichter, sich zurechtzufinden. Momentan dürften aber andere Spieler in Kohfeldts Gunst noch weiter vorne stehen als die fünftteuerste Verpflichtung nach Marko Marin, Kruse, Wesley und einem gewissen Carlos Alberto.

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