Pogba & United: Drama vorprogrammiert?

von Tristan Bernert
2 min.
Manchester United FC Paul Pogba @Maxppp

Über Monate galt Paul Pogba als Kandidat auf einen der spektakulärsten Wechsel des Sommers. Daraus, dass er Manchester United verlassen möchte, machte der Franzose keinen Hehl. Nun spielt Pogba aber immer noch für die Red Devils. Was bedeutet das für die Zukunft?

In den vergangenen Jahren haben Fußballer immer wieder bewiesen, dass sie ihren Wechsel zu einem anderen Klub erzwingen können. Maßnahmen wie Streiks, fingierte Verletzungen oder aufreizend lustlose Auftritte haben sich als äußert effektiv herausgestellt.

Unter der Anzeige geht's weiter

Paul Pogba tat nichts dergleichen, dennoch hätte der Weltmeister von 2018 im abgelaufenen Transferfenster kaum deutlicher machen können, dass er Manchester United verlassen will. „Nach allem, was in dieser Saison passiert ist, denke ich, dass es für mich jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, woanders eine neue Herausforderung zu suchen“ stellte er bereits Mitte Juni klar.

Lese-Tipp Spanische Angst vor UEFA-Ausschluss | Zwei Klubs heiß auf Terzic?

Real-Wechsel scheitert

Real Madrid schien der auserwählte Verein zu sein und die Liebe des Mittelfeldspielers zu erwidern. Zusammen mit Eden Hazard hätte Pogba bei den Königlichen eine neue Ära prägen können. Doch ManUnited hatte etwas dagegen. Pogba tat zwar weiter seine Unzufriedenheit kund, als er nach dem 4:0-Sieg im Auftaktspiel gegen den Chelsea äußerte, seine Zukunft bei den Red Devils sei mit „einem Fragezeichen versehen“. Doch United blieb stur.

Unter der Anzeige geht's weiter

Spätestens seit dem gestrigen Deadline Day ist klar, dass Pogba beim englischen Rekordmeister bleiben muss. Thema abgehakt? Mitnichten. Am heutigen Dienstag sorgte der 26-Jährige für internationale Schlagzeilen, nachdem er auf Instagram einen Kommentar mit ‚Gefällt mir‘ markiert hatte, in dem er aufgefordert wurde, nach Madrid zu kommen.

Provokationen abseits des Platzes

Das Like ist bei weitem kein sanktionswürdiges Vergehen, aber eben doch eine kleine Provokation, die man in Manchester wahrnehmen wird. Es ist davon auszugehen, dass es nicht die letzte bleiben wird. Zumal Pogba mit seinem Bruder Mathias einen Lautsprecher an seiner Seite weiß, den er immer dann einschalten kann, wenn er sich selbst zurückhalten sollte.

Unter der Anzeige geht's weiter

Paul will den Klub wechseln, kann bei United aber nicht alles in die Hand nehmen. Er wartet ab“, erklärte der Pogba-Bruder Mitte August. Auf die Frage, was Real fehle, antwortete Mathias Pogba: „Mein Bruder. Florentino Pérez (Präsident von Real Madrid, Anm. d. Red.) könnte es schaffen, dass Paul zu Real Madrid wechselt.“ Wenige Tage vor Transferschluss folgte: „Jeder weiß, dass mein Bruder Real Madrid und Zidane guttun würde. Diejenigen, die sprechen müssen, sind Real Madrid und Manchester United.“

United droht Fehlstart

Diese und ähnliche Aktionen erzeugen Unruhe bei United. Und solche können die Red Devils derzeit überhaupt nicht gebrauchen. Nach dem zu hohen 4:0-Sieg gegen Chelsea am ersten Spieltag holte die Mannschaft von Ole Gunnar Solskjaer nur noch zwei weitere Punkte gegen nominell schlechtere Teams. Gute Ergebnisse müssen her, um das Ruder herumzureißen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Pogbas Provokationen sind da nicht förderlich, wobei der Franzose sich zumindest auf dem Platz seine Unzufriedenheit bisher nicht anmerken ließ. Im Mittelfeld von United ist der Weltmeister standesgemäß der wichtigste Spieler. Abseits des Platzes wird das Drama aber wohl weitergehen. So lange bis Pogba seinen Willen bekommt. Dass Fußballer dazu in der Lage sind, ihren Wechsel zu erzwingen, haben die vergangenen Jahre schließlich gezeigt.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter