Schalke zurück auf Europakurs – den Wintertransfers sei Dank

Nach drei überzeugenden Auftritten in Serie konnte Schalke 04 dem Epizentrum des medialen Post-Eintracht-Orkans entweichen. Dass das Team von Markus Weinzierl nach der blamablen 0:1-Pleite gegen Frankfurt zurück in die Spur fand, ist auch ein Verdienst der drei Neuzugänge.

Das Trio funktioniert beim Revierklub auf Knopfdruck, quasi das Ideal eines Wintertransfers. Nur in dreifacher Ausführung. Guido Burgstaller arbeitet unermüdlich im Sturmzentrum und strahlt endlich die vermisste Torgefahr aus. Zwei wichtige Tore erzielte er bereits für S04.

„Die Mannschaft hat es mir auch sehr leicht gemacht […] Wer mich kennt, weiß, wie ich agiere. Ich gebe immer mein Bestes, das habe ich auch vom ersten Tag an auf Schalke getan. Aber ich mache im Grunde nicht viel anders als noch zu Zweitligazeiten […] Man hat in München und in Sandhausen schon gemerkt, dass die Abläufe stimmen“, begründet Burgstaller auf der S04-Homepage, warum es auf Anhieb bei ihm läuft.

Badstuber als verkappter Spielmacher

Daniel Caligiuri ist das Pendant zum Österreicher, überall zu finden und die deutlich effektivere Option zu Max Meyer, Eric Maxim Choupo-Moting und Yevgen Konoplyanka. Der 29-Jährige belebt das Offensivspiel. Imposant war sein Energiesprint gegen Hertha BSC (2:0) über 50 Meter, den Burgstaller schließlich jedoch nicht verwerten konnte.

Seinen Platz gefunden hat auch Holger Badstuber. Die Bayern-Leihgabe überzeugt mit sehr gutem Aufbau- und solidem Abwehrspiel. Mit seinen Schnittstellenpässen durch mehrere Reihen initiiert der Linksfuß zudem vermehrt Angriffe. Badstuber fungiert fast als Ersatz-Spielmacher für Johannes Geis, der dem defensiv überzeugenden, aber spielerisch limitierten Benjamin Stambouli zuletzt weichen musste.

Ad-hoc-Integration

Das neue Trio fügt sich hervorragend in die homogene Weinzierl-Einheit ein, die angeführt vom herausragenden Leon Goretzka und Abwehrchef Naldo trotz acht Punkten Rückstand wieder Kurs auf Europa genommen hat. Auch Nabil Bentaleb, der jüngst prächtig mit Goretzka harmonierte, empfiehlt sich wieder, dass Königsblau die Kaufoption – auf 19 bis 22 Millionen Euro taxiert – für ihn zieht.

Christian Heidel bewies Stand jetzt ein sehr gutes Winter-Näschen. Seine Transfers konnten Weinzierl und Co. ohne Eingewöhnungszeit weiterhelfen und sich ad hoc ins Mannschaftgefüge integrieren. Zudem bringen sie Qualitäten mit, die Schalke in der Hinrunde vermissen ließ. Die Konzentration gilt nun wieder der Attacke auf den europäischen Wettbewerb.