Real: Mourinho vor dem Aus?

In der letzten Saison hatten Real Madrid und der FC Barcelona 21 und 25 Punkte Vorsprung vor dem Rest der Liga. Nach einer Wiederholung einer derart drastischen Dominanz der beiden Topteams sieht es in diesem Jahr nicht aus. Die Katalanen holten aus vier Spielen acht Zähler und sind Vierter, während Real mit sieben Punkten nur Siebter ist.

Gegen Racing Santander spielten die ‚Königlichen‘ nur 0:0. Es war jedoch weniger das Ergebnis, sondern vielmehr die Vorstellung von Real, die aufschreckte. Das mit Superstars gespickte Team spielte sich keine Torchance heraus. Es war nach dem Spiel gegen Levante UD (0:1) bereits die zweite Partie in Serie, in der Real alle Erwartungen enttäuschte.

Die spanische Presse zählt Trainer José Mourinho an. Seine Spieler arbeiteten gegen ihn, mutmaßt die ‚as‘: „Teams, die ihren Trainer loswerden wollen, spielen wie Real Madrid.“ Das Blatt fügt jedoch an: „Es ist nicht davon auszugehen, dass die Spieler einen gezielten Plan haben, die Entlassung Mourinhos zu erzwingen. Aber das Unterbewusstsein ist launenhaft und subversiv.“

Die Zeitung ‚Sport‘ ging nicht freundlicher mit den ‚Königlichen‘ um: „Barça gewinnt einen glanzvollen Punkt im Stile eines Champions, Real holt sich ein Pünktchen des Elends." Auch Reals Hausblatt ‚Marca‘ ist besorgt: „Noch mehr als das Ergebnis überraschte die peinliche Darbietung der Madrilenen. Schlechter geht es nicht." Nach der Partie gegen Santander eilte Präsident Florentino Pérez, der wohl wusste, was folgen würde, zu Mourinho und nahm seinen Coach demonstrativ in den Arm. Trotz dieser Treuebekundung steht der streitbare Trainer gehörig unter Druck, endlich zu punkten.