Premier League

Die Mäzene des europäischen Fußballs: Suleyman Kerimov (4)

Investoren bringen Geld – und Geld regiert die Welt. Frei nach diesem Motto handeln die Vereine, wenn sie eine Privatperson als Mäzen einbinden, die anschließend privates Vermögen investiert. FussballTransfers stellt die Geldgeber der Fußballvereine in dieser Serie vor.

von David Weiss
2 min.
Anschi Machatschkala @Maxppp

Heute: Suleyan Kerimov

In diesem Sommer machte ein russischer Verein von sich reden, der zuvor nur den Experten des Sports ein Begriff gewesen ist: Anzhi Makhachkala. Der Klub aus der russischen Teilrepublik Dagestan verpflichtete Samuel Eto'o für eine Ablöse von 30 Millionen Euro. Der aktuelle Fünfte der russischen Liga zahlt dem Kameruner ein Jahresgehalt in Höhe von 20 Millionen Euro. Damit ist der bestbezahlte Spieler des Planeten nicht mehr in Spanien oder England am Ball, sondern in der Premier Liga.

Möglich gemacht hat dies ein Mann, der bis in den Sommer ebenfalls höchstens Eingeweihten bekannt gewesen sein dürfte: Suleyman Kerimov. Die aktuelle Nummer 72 auf der ‚Forbes‘-Liste der 100 reichsten Männer der Welt übernahm Anzhi im Januar 2011 und hat es sich zum Ziel gesetzt, mit seinem geschätzten Vermögen von 5,6 Milliarden Euro ein europäisches Topteam zu formen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Anders als die meisten anderen Mäzene ist der Russe seinem Verein persönlich verbunden. Kerimov wurde im März 1966 in Dagestan geboren und erwarb an der staatlichen Universität der russischen Teilrepublik einen Abschluss in Buchhaltung und Wirtschaftswissenschaften. Kerimov entschied sich dagegen, nach seiner universitären Karriere sein Glück einzig in der Privatwirtschaft zu suchen, sondern ging in die Politik.

Der überzeugte Philanthrop (Kerimov spendet nach einem Autounfall im Jahr 2006 jährlich hohe siebenstellige Beträge für Kinder, die unter Verbrennungen leiden) ist seit 1999 Teil des russischen Parlaments. Bis 2007 war er Mitglied der Duma (des Unterhauses), inzwischen ist er den Föderationsrat (Oberhaus) aufgestiegen. Parallel begann er, erste Investitionen zu tätigen. Sein größter Erfolg waren dabei die Einstiege in ‚Nafta-Moskva‘ (1999: Ein Erdöl förderndes Unternehmen) und ‚Gazprom‘ (2003).

Unter der Anzeige geht's weiter

Im Jahr 2008 stieß Kerimov die meisten seiner Besitzungen ab, zog sich aber nicht völlig aus dem Geschäftsleben zurück. Noch immer zieht der 45-Jährige im Hintergrund bei einigen bekannten russischen Unternehmen die Fäden. Allerdings verfolgt er inzwischen das Ziel, sich mehr seiner Familie und seinen Leidenschaften zu widmen. Aus diesem Grund übernahm der Milliardär im Januar dieses Jahres schließlich auch den Erstligisten aus seiner Heimat. Anzhi muss sich vermutlich keine Sorgen über ein plötzliches Abbrechen des Geldregens machen. Als Politiker ist Kerimov verpflichtet, regelmäßig seine Vermögensverhältnisse offenzulegen. Das Ergebnis: Der Mäzen wird seit Jahren stetig reicher.




*Verwandte Themen:

Unter der Anzeige geht's weiter
Unter der Anzeige geht's weiter
In die Zwischenablage kopiert