Wegen Sancho: Uniteds Last-Minute-Viererpack
Bis zum Schluss glaubte Manchester United an einen Transfer von Jadon Sancho – trotz unmissverständlicher Aussagen aus Dortmund. Das hatte großen Einfluss auf die Einkaufspolitik der Red Devils.

Am 10. August lief die von Borussia Dortmund gesetzte Frist ab, ein Angebot in Höhe von 120 Millionen Euro für Jadon Sancho abzugeben. Eine Frist, die man bei Manchester United weniger genau nahm als beim BVB. „Er wird nächste Saison bei uns spielen. Die Entscheidung ist definitiv“, betonte Sportdirektor Michael Zorc noch am selben Tag.
Eine Aussage, die der englische Rekordmeister offenbar mit großer Verwunderung auffasste. Ein United-Verantwortlicher, so berichtet es ‚The Athletic‘, nahm umgehend den Hörer in die Hand, um bei Zorc nachzuhaken. „Was haben Sie erwartet? Sie kannten die Bedingungen“, so die Antwort aus Dortmund.
Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke soll sich schon zuvor bei den Red Devils gemeldet haben, um Deadline und Preisforderung Nachdruck zu verleihen. Vergeblich. United glaubte laut ‚The Athletic‘ auch nach dem 10. August fest an einen Sancho-Deal, pokerte weiter und wartete auf einen Zug des Gegenspielers, der schon gar nicht mehr am Tisch saß.
Vier auf einen Schlag
Ende September war dann die Rede von einer Offerte, die knapp 90 Millionen Euro plus Boni betrage – zu wenig, zu spät. Dennoch lebte die Hoffnung auf einen Last-Minute-Transfer weiter. Die Folge: Wegen der erwartet hohen Kosten, die ein Sancho-Deal verursacht hätte, schob der Klub aus Manchester andere Einkäufe auf. Abgesehen von Donny van de Beek, der für rund 40 Millionen Euro aus Amsterdam kam, hielten die Engländer die Füße still.
Erst am gestrigen Deadline Day schritt United dann zur Tat: Mit Mittelstürmer Edinson Cavani, Linksverteidiger Alex Telles sowie den beiden Außenstürmern Facundo Pellistri und Amad Diallo (ab Januar) unterschrieben gleich vier Spieler im Theatre of Dreams. Der größte Traum aber blieb (vorerst) unerfüllt: Jadon Sancho.