Bereits früh in der Saison rotiert Trainer Nuri Sahin bei Borussia Dortmund kräftig durch, um die Belastung auf verschiedene Spieler zu verteilen. Diese Chance hat nun Felix Nmecha genutzt, der sich nach seinem Wechsel zu den Westfalen noch immer beweisen muss.
Der letztlich hochverdiente Sieg gegen den Überraschungstabellenführer 1. FC Heidenheim (4:2) war für den neuen Cheftrainer Nuri Sahin immens wichtig. Die Schwarz-Gelben blieben damit in der Spitzengruppe der jungen Bundesligasaison und zeigten gleichzeitig, dass es um die Kadertiefe in Dortmund doch nicht so schlecht bestellt ist wie viele vor der Saison geunkt hatten.
Gemäß seiner Ankündigung, die Belastung der Spieler vor allem in Phasen mit internationalen Einsätzen in der Champions League oder der Nations League wie in der vergangenen Woche auf viele Schultern zu verteilen, rotierte der Coach der Borussen kräftig durch. Gleich fünf Änderungen gab es im Vergleich zum torlosen Unentschieden bei Werder Bremen in der Vorwoche. Dabei überraschte vor allem die Aufstellung von Felix Nmecha.
Der 23-Jährige, im vergangenen Sommer vom VfL Wolfsburg gekommen, konnte sich seit seiner Ankunft bei den Schwarz-Gelben nicht durchsetzen, war bisher eher Teilzeitarbeiter. Und das trotz einer stolzen Ablöse von 30 Millionen Euro. Gegen Heidenheim erhielt er den Vorzug vor Kapitän Emre Can (30), der ebenfalls nicht unumstritten ist, aber eigentlich qua seiner Rolle die Nase vorne haben sollte.
Stärken im Umschaltspiel
Die Begründung für den Vorzug des jüngeren Konkurrenten ist laut Sahin denkbar einfach: „Er hat sich seinen Einsatz verdient. Es war keine Entscheidung gegen Emre, sondern für Felix.“ Nmecha wusste in der Partie durchaus zu gefallen, war stets anspielbar, gewann wichtige Zweikämpfe und zeigte vor allem im Umschaltspiel seine Vorzüge vor dem BVB-Kapitän. Gerade diese Eigenschaft könnte dem gebürtigen Hamburger im direkten Duell einen Vorteil und damit weitere Einsätze verschaffen.
Das zentrale Mittelfeld der Dortmunder ist heiß umkämpft. Lediglich Neuzugang Pascal Groß (33) scheint seinen Platz sicher zu haben. Zudem ist im offensiven Bereich Marcel Sabitzer (30) im Normalfall gesetzt, doch auch der Österreicher wurde nach zwei Nations League-Partien für Österreich gegen Heidenheim zunächst geschont. Spannend wird sein, ob sich Nmecha nun mit Verspätung ins Team kämpfen und auch langfristig gegen Can durchsetzen kann.
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