Kaum ist die Länderspielpause vorbei, da darf Jérôme Boateng bereits zum ersten Mal bei Olympique Lyon mitmischen. FT analysiert das Pflichtspieldebüt des deutschen Innenverteidigers für seinen neuen Arbeitgeber.
Jérôme Boateng im Trikot von Olympique Lyon – an diesen Anblick werden sich vor allem deutsche Fußballfans erst noch gewöhnen müssen. Direkt bei der ersten Gelegenheit schenkte OL-Trainer Peter Bosz dem langjährigen Innenverteidiger des FC Bayern erste Pflichtspielminuten.
Dabei bekam Boateng mal wieder die Möglichkeit, für sportliche Schlagzeilen zu sorgen. Monatelang hatte der Weltmeister von 2014 nach seinem Vertragsende in München auf das richtige Angebot gewartet, ehe er sich schlussendlich auf Lyon festlegte. Wenige Tage nach der Verpflichtung sprach ein Gericht Boateng schuldig auf Körperverletzung gegen seine frühere Lebensgefährtin. Das Urteil: 1,8 Millionen Euro Strafe.
Sofort Wortführer
All das spielte in den letzten 30 Minuten von Lyons Ligapartie gegen Racing Straßburg keine Rolle mehr. OL-Trainer Peter Bosz schickte seinen neuen Abwehrstar in der 61. Spielminute beim Stand von 1:0 für Sinaly Diomandé auf das Spielfeld.
Prompt nach Boatengs Einwechslung markierte Nebenmann Jason Denayer das 2:0 per Kopf nach einer Ecke (64'). Auch der Deutsche befand sich dabei im Straßburger Strafraum, war aber nur am anschließenden Jubel beteiligt. Auffallend: Sofort mahnte Boateng dabei im Stile eine Leaders seine Mitspieler lautstark zu Wachsamkeit.
Nicht ganz sattelfest
In der Folge konnten die Elsässer Boateng und seine Teamkollegen nur noch vereinzelt wehtun, meistens über die linke Seite. Nicht in jeder Szene strahlte der ehemalige DFB-Verteidiger absolute Souveränität aus. Hier und da offenbarte sich noch fehlende Abstimmung mit den Nebenleuten, ebenso war er nicht immer eng genug am zugeordneten Angreifer.
Trotz dieser leichten Unsicherheiten machte Boateng seine Sache im Rahmen der Umstände aber ordentlich. Immer wieder war der 33-Jährige überdies mit langen Bällen am Spielaufbau seiner Mannschaft beteiligt. Es zeigte sich deutlich, was sich Bosz in dieser Hinsicht von seinem neuen Verteidiger verspricht.
Ordentlicher Einstand
An Straßburgs 3:1-Treffer per Handelfmeter (90 + 7') blieb Boateng kurz vor Schluss gänzlich unbeteiligt. Unter dem Strich spielte der gebürtige Berliner als linker Innenverteidiger eine solide erste halbe Stunde im Lyon-Trikot. Mit dieser so wichtigen Spielpraxis in den Beinen könnte er kommende Woche im Kracher gegen Paris St. Germain seine erste Ligue 1-Partie von Beginn an bestreiten.
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