„Kader in allen Bereichen verbessern“: Rangnick kündigt United-Umbruch an
Manchester United spielt einmal mehr eine enttäuschende Serie. Interimstrainer Ralf Rangnick glaubt zu wissen, wie die Red Devils wieder erfolgreicheren Zeiten entgegensteuern können.

Ralf Rangnick hat sich Gedanken gemacht. Viele Gedanken. Der deutsche Übungsleiter will Manchester United wieder zurück an die Spitze des englischen Fußballs führen. Als Trainer eines Tabellenfünften der Premier League wird ihm das in dieser Saison allerdings nicht mehr gelingen.
Ab Sommer aber, wenn er bei United als Berater weiter im Hintergrund agiert, will Rangnick mit seinem designierten Nachfolger Erik ten Hag die Wiederbelegung der Red Devils einleiten. „Es reicht nicht, drei oder vier neue Spieler zu holen“, kündigt der Schwabe gegenüber ‚Sky Sports‘ an. „Es werden mehr, denn man muss bedenken, wie viele Spieler nicht mehr hier sein werden, weil die Verträge auslaufen.“
Welche Spieler Rangnick damit meint, ist ein mehr oder weniger offenes Geheimnis: Die Verträge von Jesse Lingard (29), Edinson Cavani (35) und Juan Mata (33) enden nach dieser Spielzeit und sollen nicht verlängert werden. Nemanja Matic (33) will den Verein sogar verlassen, obwohl er noch bis 2023 gebunden ist.
Was wird aus CR7 & Pogba?
Dieselbe Vertragslaufzeit besitzt Cristiano Ronaldo (37), dessen Verbleib laut ‚Sky Sports‘ entgegen anderslautender Berichte weiter offen ist. Dasselbe gilt dem Bezahlsender zufolge für Weltmeister Paul Pogba (29), der nach der Saison ohne Arbeitspapier dasteht. Ten Hag werde entscheiden, ob sich United um eine Verlängerung bemühen soll. Die Tendenz bei Pogba schien zuletzt allerdings Richtung Vereinswechsel zu gehen.
Es wird sich also sowohl auf der Abgaben- als auch auf der Aufnahmeseite einiges tun rund um das Old Trafford. „Abgesehen vom Torhüter müssen wir sicherstellen, dass wir den Kader in allen Bereichen verbessern“, mahnt Rangnick und betont: „Es geht um das Profil. Was brauchen wir für Spieler, um den Fußball zu spielen zu können, den wir spielen wollen?“
Transferstrategie mit Plan
Mit anderen Worten: Planlose Stareinkäufe à la Cavani und Ronaldo sollen der Vergangenheit angehören. Stattdessen will Rangnick die Red Devils zu einer smarten, gut durchdachten Transferstrategie erziehen: „Es ist ein möglicher Weg, dass man Leute hat, die es dem Verein vorgeben, was die Corporate Identity sein soll.“
Konkret meint der 63-Jährige damit einen Manager-Apparat, der in Deutschland gemeinhin als Sportliche Führung umschrieben wird, oft bestehend aus einem Sportvorstand, einem Sportdirektor und/oder einem Lizenzspielerleiter. Er wisse allerdings auch, dass so etwas „keine große Tradition“ in England hat. Es bleibt abzuwarten, ob sich ein deutsches Modell auf einen Klub wie Manchester United übertragen lässt.
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