HSV: Trochowski am Scheideweg
Technisch und körperlich besitzt Piotr Trochowski ideale Voraussetzungen. Der Mittelfeldspieler des Hamburger SV ist antrittsschnell, gut im Dribbling und enorm schussstark. Das Problem: Spieltaktisch hat der 26-Jährige seine Defizite. Und genau diese werden dem Nationalspieler immer wieder zum Verhängnis.
Zum uneingeschränkten Stammspieler hat es Trochowski in fast sechs Jahren HSV niemals geschafft. Nun steht der stämmige Offensiv-Allrounder am Scheideweg. Zum Ende der Saison läuft sein Vertrag in Hamburg aus. „Ich schätze Paul Scholes. Der ist von Manchester United nicht mehr wegzudenken, ist eine Institution in diesem Klub. Ich bin ein Hamburger Jung, bin hier aufgewachsen, habe meine Freunde und Familie in die¬ser Stadt. Ich will hier am liebsten auch in so eine Rolle reinwachsen. Das ist der Anspruch, den ich an mich habe“, stellt via ‚kicker‘ ‚Troche‘ den Anspruch an sich selbst, ein Führungsspieler an der Elbe zu werden.
Die Frage lautet, ob Trainer Armin Veh ihm diese Zeit zur Reifung noch gewähren möchte. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf, dass jemand mit so viel Potenzial noch die Kurve kriegt. Ich glaube weiter an ihn. Er ist ja kein Fauler. Troche ist ein Fleißiger“, zeigt sich Veh noch geduldig mit seinem Problemkind. Trochowski steht am Scheideweg. Weitere Jahre als Ergänzungsspieler kann sich der beidfüßige Distanzschütze nicht erlauben. Jüngst verzichtete Bundestrainer Jogi Löw erstmals nach langer Zeit auf die Dienste des Hamburgers.
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