Kein Enzo, kein Problem: Schmidts Benfica weiter unaufhaltsam

von Tristan Bernert
2 min.
Goncalo Ramos @Maxppp

Benfica Lissabon ist nach wie vor eine der formstärksten Mannschaften im europäischen Fußball. Dabei hätte die Saison der Portugiesen nach einem turbulenten Winter-Transfermarkt auch ganz anders verlaufen können.

„Er hat keinerlei Engagement für Benfica mehr gezeigt. Als Fan hätte ich diesen Spieler nicht mehr haben wollen und als Trainer hätte ich nicht länger gewollt, dass er in die Kabine kommt“, kommentierte Rui Costa Anfang Februar den Verkauf von Enzo Fernández zum FC Chelsea, „wir weinen ihm nicht hinterher.“

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Der Frust, der in den Worten des Präsidents von Benfica Lissabon mitschwingt, war unüberhörbar. Auch ein 120 Millionen Euro schweres Trostpflaster konnte Costa nach dem Abgang des 22-jährigen Argentiniers offenbar nicht besänftigen. Gut möglich, dass der 50-Jährige im Zuge des Fernández-Transfers eine starke Saison den Bach heruntergehen sah. Denn Benfica dominierte bis dahin national wie international, verlor insgesamt nur ein einziges Pflichtspiel – und nun eben den Star und Ankerpunkt im Mittelfeld.

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Tatsächlich schien das vom deutschen Trainer Roger Schmidt so fest gebaute Mannschaftsgebilde auch kurz zu wackeln. Das erste Spiel nach dem spektakulären Last Minute-Transfer gewann man zwar mit 3:0, allerdings war der Gegner da auch Aufsteiger Casa Pia AC. Gegen stärkere Konkurrenz aus Braga schied man wenige Tage später im Pokal aus. Ein Fleck auf einer bislang nahezu makellosen Saison.

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Ramos treffsicher

Doch die Schmidt-Elf hat sich seitdem längst wieder gefangen. In der Champions League steht sie nach einem 2:0-Auswärtserfolg beim FC Brügge mit einem Bein im Viertelfinale. In der Liga folgten drei Siege am Stück. Im Mittelfeld fangen Chiquinho (27) und Fredrik Aursnes (27) den Fernández-Abgang zurzeit gut auf, während in der Offensive Gonçalo Ramos immer stärker in die Rolle des neuen Starspielers des Teams drängt.

Der 21-Jährige präsentierte sich bei der WM bereits einem breiten Publikum als Ersatz des zum Bankdrücker degradierten Cristiano Ronaldo und trifft nach zwischenzeitlicher Verletzungspause nun auch wieder verlässlich in der Liga Portugal. Wie auch am jüngsten Spieltag beim 2:0-Sieg gegen den FC Famalicão, als er beide Tore für Benfica erzielte.

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Verlängerung in Arbeit

Auch am Dienstag (21 Uhr) wird Schmidt von seinem Stürmer erwarten, dass er seine Statistik von insgesamt 29 direkten Torbeteiligungen in dieser Saison weiter in die Höhe treibt. Denn dann empfangen die Lissaboner den FC Brügge zum Achtelfinal-Rückspiel in der Königsklasse – eines der wichtigsten Spiele der Saison, mit Ramos als X-Faktor.

Anders als bei Fernández müssen sich die Portugiesen beim 21-Jährigen übrigens wohl keine Sorgen um einen baldigen Abschied machen. „Ramos will verlängern“, titelt mit dem ‚Record‘ am heutigen Montag eine der größten Sportzeitungen des Landes. Rui Costa wird es freuen.

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