Dank dreier Siege aus den vergangenen drei Partien hat Werder Bremen den Anschluss an die Aufstiegsplätze wieder hergestellt. Das Ergebnis-Hoch ist kein Zufallsprodukt. FT blickt auf die neue Stabilität der Grün-Weißen.
Gefestigtes System
Im flexiblen 3-5-2 agieren die Bremer seit einigen Wochen. Hinten links verteidigt ein bärenstarker Anthony Jung neben Marco Friedl, Ömer Toprak und Milos Veljkovic, die ebenfalls gute Leistungen zeigen. Jungs Gegenpart Felix Agu agiert deutlich offensivfreudiger, sodass Ole Werners Anordnung asymmetrisch daherkommt. Davor macht Christian Gross in der Zentrale Jagd auf den Ball, auf den Halb-Positionen sorgen Leonardo Bittencourt und Romano Schmid für spielerische Glanzmomente. Sinnbild des Bremer Aufschwungs ist das Sturmduo Niclas Füllkrug/Marvin Ducksch. Die beiden Neuner, die von Hause aus Konkurrenten sein sollten, harmonieren prächtig. Dabei geht Füllkrug voll und ganz in seiner Funktion als Wandspieler auf, Ducksch wuselt um ihn herum. Kommen keine Verletzungen in die Quere, dürfte dieses System und auch das Personal in den kommenden Monaten Werners erste Lösung bleiben.
Neustart unter Werner
Markus Anfangs Impfpass-Fauxpas entpuppt sich so langsam als Glücksfall für den SV Werder. Unter Werner ist nun eine lange vermisste Zielstrebigkeit und Geschlossenheit zu sehen. Der ehemalige Kieler strahlt viel Ruhe aus, weiß das Team aber auch auf emotionale Weise zu packen. Erst nach der Winterpause wird sich dann zeigen, welchen taktischen Einfluss er ausüben kann. Werner ist selbst bekennender Fan der Viererkette, hatte bei seinem Antritt aber bereits angekündigt, das System von den Stärken der Spieler abhängig zu machen. Eine grundlegende Änderung ist somit vorerst nicht zu erwarten.
Einheit mit den Fans
Ungewohnt kritisch waren die Werder-Anhänger mit ihrem Team in den vergangenen Monaten ins Gericht gegangen. Auch durchschnittliche Leistungen wurden vor allem in den Sozialen Medien zerrissen. Die Personalie Werner und die Leistungssteigerung in den zurückliegenden Wochen haben auch diese Baustelle nahezu behoben. Besonders in Bremen ist die Harmonie zwischen Mannschaft und Fans eigentlich gelebte Tradition. Soll es in Richtung Wiederaufstieg gehen, könnte eine positive Gesamtstimmung zum entscheidenden Faktor werden.
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