Nach neun Spielen führt Real Sociedad San Sebastián mit 20 Punkten La Liga an. FT beleuchtet Spaniens Überraschungsteam näher.
Der Torjäger
Mikel Oyarzabal: Ohne die Coronakrise wäre der technisch bärenstarke Linksaußen für seinen Heimatklub in diesem Sommer wohl kaum zu halten gewesen. Doch so blieb Oyarzabal – und legte leistungsmäßig nochmal einen drauf. Sechs Tore und zwei Vorlagen steuerte er in den zurückliegenden fünf Ligaspielen bei. Macht der 23-Jährige so weiter, wird er auch für Real Madrid und Co. noch interessanter.
Der Star
David Silva: 125 Länderspiele für Spanien, Weltmeister, zweimal Europameister, viermal englischer Meister und zahlreiche Pokalsiege: David Silva ist fraglos der größte Star im Team von Real Sociedad. Auch im Alter von 34 Jahren ist der Spielmacher immer noch ein Genuss für jeden Fußballfan.
Null Euro für Transfers
Eben jener Silva war auch Real Sociedads einziger Neuzugang im vergangenen Sommer. Der Maestro kam ablösefrei von Manchester City – sodass die Transferausgaben auf null gehalten wurden. Und das, obwohl es mit Martin Ödegaard (zurück zu Real Madrid) einen Schlüsselspieler zu ersetzen galt. Doch die Entscheider behielten recht, setzten auf Routinier Silva und die Eingespieltheit des Vorjahres-Sechsten.
Drei Ex-Dortmunder
Mikel Merino: Der mittlerweile 24-Jährige verließ den BVB 2018 nach nur einem Jahr und neun Einsätzen. Heute ist Merino Dreh- und Angelpunkt im zentralen Mittelfeld bei Real Sociedad und hat einen festen Platz in der spanischen Nationalmannschaft.
Alexander Isak: Der damals blutjunge Isak konnte sich in Dortmund nicht durchsetzen (13 Spiele, ein Tor). Bei Willem II startete er schließlich durch, ehe er für Real Sociedad in seiner ersten Saison stolze 16 Mal knipste. In der laufenden Spielzeit steht der 21-jährige Mittelstürmer aber erst bei einem Treffer.
Adnan Januzaj: Auch das Gastspiel des Flügelspielers bei der Borussia war keine Erfolgsstory (zwölf Spiele, kein Tor). Seit 2017 kickt Januzaj nun im Baskenland. Aktuell kommt er meist als Joker zum Zug. Immerhin stehen nach sechs Liga-Partien schon zwei Tore auf dem Konto des 25-jährigen Flügelspielers.
Erfolgsrezept
Trainer Imanol Alguacil wurde im Klub einst sowohl als Spieler als auch als Coach der zweiten Mannschaft sozialisiert. „Viele Spieler sind seit Jahren bei mir und wissen, was ich will und wie ich spielen will“, erklärte er zuletzt den jüngsten Erfolg.
San Sebastián setzt auf ein mutiges, vertikales und offensives Spiel, bei dem man den Gegner gerne weit vom eigenen Tor fernhält. Gelingt das mal nicht, verteidigt die eingespielte Abwehrreihe absolut humorbefreit. Resultat: Mit einem Torverhältnis von 20:4 stellt man die beste Offensive und zweitbeste Defensive Spaniens.
Der Organisator vor einer grundsoliden Abwehrreihe ist Merino. In der Offensive wirbeln Oyarzabal, Silva und Portu um einen großgewachsenen Mittelstürmer wie Willian José oder Isak herum – funktioniert bisher wunderbar.
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