Gestatten: Xabi Alonso, der Trainer

von Matthias Rudolph
2 min.
Xabi Alonso soll in Gladbach anheuern @Maxppp

Borussia Mönchengladbach gehört die Schlagzeile des Tages. Denn Xabi Alonso soll im Sommer neuer Coach der Fohlenelf werden. FT wirft einen Blick auf die Arbeit des ehemaligen Weltklasse-Spielers in seiner neuen Rolle als Trainer.

Jeder weiß, wie Xabi Alonso Fußball gespielt hat. Kaum ein anderer vermochte es, die Bälle aus dem Mittelfeld so punktgenau auf den offensiven Flügel zu schlagen oder sich aus der kompliziertesten Situation mit einem simplen Doppelpass zu befreien. Alonso war einer, der das Spiel lesen konnte. Und dem schon während seiner Karriere als Spieler eine große Zukunft als Trainer vorhergesagt wurde. Bei Borussia Mönchengladbach will der 39-Jährige nun seine ersten Schritte im Profibereich gehen.

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Die Gehversuche

Seine ersten Erfahrungen als Übungseiter sammelte Alonso bei Real Madrid, wo er eine Saison die U14 trainierte. Im Anschluss wechselte er 2019 zur zweiten Mannschaft von Real Sociedad. Mit den Basken ist er aktuell in der dritten Liga Tabellenführer. Sehr gut möglich also, dass sich Alonso mit einem Aufstieg nach Gladbach verabschiedet. Die ersten vier der Abschlusstabelle ziehen in die Playoffs ein. Entsprechend zufrieden ist man in San Sebastián mit Alonsos Arbeit und hätte es gerne gesehen, wenn dieser eines Tages von der zweiten zur ersten Mannschaft in die Primera División gewechselt wäre.

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Der Spielstil

Wie schon während seiner aktiven Karriere liebt es Alonso, den Ball in den eigenen Reihen zu haben. Als Coach favorisiert er ein Positionsspiel, das auf Ballbesitz ausgelegt ist. Bezüglich des Systems ist der Baske aber flexibel. Am liebsten beginnt Alonso zwar in einem 4-2-3-1. Diese Grundformation kann sich im Verlauf einer Partie aber immer wieder verschieben. Auch ein 3-2-2-3 hat der Taktiker schon erfolgreich ausprobiert. Gladbach sollte vorbereitet sein, denn Alonso experimentiert gerne.

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Die Inspiration

Als Trainer blickt Alonso vor allem zu einem hinauf: Pep Guardiola. Journalist Mikel Recalde von der baskischen Zeitung ‚Noticias de Gipuzkoa‘ berichtet gegenüber FT: „Der Trainer, der ihn am meisten beeinflusst hat und ihm viele Ideen mit auf den Weg gegeben hat, ist Pep Guardiola. Sie mögen es beide, mit einem abgesetzten Mittelfeldspieler zu agieren. So wie es Guardiola mit Alonso bei den Bayern gemacht hat.“

Die Angebote

Max Eberl darf sich auf die Schulter klopfen, denn viele andere Vereine hätten den ablösefreien Alonso ebenfalls gerne an Bord geholt. Karl-Heinz Rummenigge erklärte vorsorglich schon einmal: „Ich glaube, dass er mal ein Trainer sein wird, der für den FC Bayern irgendwann in der Zukunft möglicherweise von Interesse sein kann.“ Konkreter dran waren andere schon. RB Leipzig wollte ihn als Co-Trainer, genau wie Guardiola bei ManCity. Und auch als Nachfolger von Zinedine Zidane bei Real wurde Alonso schon gehandelt.

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Das Feingefühl

Am Spielfeldrand ist der Welt- und Europameister zurückhaltend. Umso aktiver ist Alonso im Gespräch unter vier Augen. Recalde weiß: „Die Spieler bewundern ihn. Er ist sehr nah bei ihnen, spricht viel mit ihnen.“ Laut Rummenigge besitzt Alonso „diese Empathie, die du brauchst. Speziell bei der heutigen Spielergeneration, um mit ihnen so einen roten Faden zu spinnen“. Guardiola ist darum sicher: „Er kann überall Trainer werden, wo er will. Und er wird gut sein.“

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