Der FC Barcelona will ein portugiesisches Wunderkind mit brisanter Vorgeschichte verpflichten. Und Giovanni Infantino bekommt Probleme mit der Sonne. FT wirft den täglichen Blick in die internationalen Sportzeitungen.

Barça und das vergiftete Talent
Da der Profifußball ein Milliardengeschäft ist, kommen natürlich dessen Schattenseiten zum Vorschein. Große Talente, die für eine Spitzenkarriere prädestiniert scheinen, wechseln plötzlich zu kleineren, kroatischen Klubs. Von da aus geht es für die Hochbegabten nur kurze Zeit später für deutlich mehr Geld zu einem Topklub der großen europäischen Ligen. Ein solches Talent mit komplizierter Vorgeschichte hat nun der FC Barcelona an der Angel: Cardoso Varela. Der 16-Jährige, der schon im Alter von 15 in der U19 des FC Porto für Furore sorgte, kickt seit Anfang des Jahres für den Nachwuchs von Dinamo Zagreb. Mit 15 Jahren wurde Varela im vergangenen Sommer mit Beteiligung des berühmt-berüchtigten Beraters Andy Bara urplötzlich nach Kroatien gebracht, ehe es überhaupt zu einer Verlängerung bei Porto kommen konnte.
Der Name Bara wird dem ein oder anderen noch vom obskuren Fall Mikayil Faye bekannt sein. Der 20-jährige Senegalese wurde 2023 für wenige Monate beim kroatischen Zweitligisten NK Kustosija geparkt, ehe der FC Barcelona für 1,3 Millionen Euro den Zuschlag erhielt. Ein Jahr später wurde Faye für 10,3 Millionen Euro an Stade Rennes verkauft, ohne je ein Profispiel für die Blaugrana absolviert zu haben. Nun könnte bei Varela ein ähnliches Spiel ablaufen, bei dem vor allem die Beteiligten im Hintergrund sich etwas dazuverdienen dürften.
Die ‚Sport‘ berichtet, dass sich Berater Bara zu Verhandlungen mit Barça-Sportdirektor Deco getroffen hat, um die Rahmenbedingungen des Varela-Deals abzustecken. Kostenpunkt: Fünf Millionen Euro Ablöse – und bis zu 20 Millionen Euro an Boni. Kein schlechter Preis für einen 16-Jährigen ohne Profi-Erfahrung. Die ‚Sport‘ schreibt von einem „Transfer mit Zukunft“. Es ist aber auch wieder mal ein Deal mit fadem Beigeschmack. Der FC Porto hat dem Bericht zufolge sogar mit einer Klage gedroht, sollte Barcelona den Transfer durchziehen. Denn die Portugiesen erstatteten einst Anzeige wegen Vertragsbruchs und Entführung eines Minderjährigen.
Klub-WM droht Hitzeschlacht
Die in wenigen Tagen startende Klub-WM in den USA steht unter keinem guten Stern. Niedriges Faninteresse und ein sehr schleppender Ticketverkauf, Reisebeschränkungen, Unruhen und Proteste der amerikanischen Bevölkerung und jetzt auch noch das: Die Hitze. Einem Bericht des ‚Guardian‘ zufolge stellen die extremen Witterungsbedingungen in den kommenden Tagen eine „Gefahr für Spieler und Fans“ beim Turnier dar. In Miami und Los Angeles, wo zwei der ersten drei Partien dieses Wochenendes stattfinden, werden Temperaturen jenseits der 30 Grad sowie hohe Luftfeuchtigkeit erwartet.
Acht der elf Austragungsstätten sind laut ‚Guardian‘ gar nicht oder nur unzureichend vor Witterungseinflüssen geschützt. Vier Stadien erlebten in den vergangenen fünf Jahren sogar „erhebliche Hitzeereignisse“. Vergangenes Jahr, als die Copa América in den USA ausgetragen wurde, musste Uruguay-Verteidiger Ronald Araújo bei einem Abendspiel in Miami gegen Panama wegen Schwindelgefühlen und Blutdruckabfall aufgrund von Dehydration zur Halbzeit ausgewechselt werden. Es könnte also zu reichlich Trinkpausen kommen.
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