Nach nur 21 Minuten kam Noussair Mazraoui gegen den FC Barcelona ins Spiel – und begeisterte mit einer bärenstarken Leistung. Es könnte der Startschuss für den ursprünglichen Plan von Julian Nagelsmann gewesen sein.
An Benjamin Pavard war für Noussair Mazraoui seit seiner Ankunft im Sommer kein Vorbeikommen. Taktische Defizite in der Defensivbewegung galt es aufzuarbeiten. Gegen den VfB Stuttgart am vergangenen Wochenende stand der offensive Rechtsverteidiger dann erstmals in der Startformation und zeigte eine ansprechende Leistung.
Die erste Bewährungsprobe auf internationalem Terrain folgte gestern, dabei hatte Julian Nagelsmann dafür eigentlich einen späteren Zeitpunkt anvisiert. Doch Pavards frühe Verletzung zwang den Bayern-Coach zur Umstellung, denn mit Mazraoui verändert sich die Statik des Spiels schon von Hause aus deutlich.
Mazraoui pressingresistent
Im Spiel gegen den bis dahin deutlich überlegenen FC Barcelona erwies sich die offensivere Herangehensweise als guter (wenn auch erzwungener) Schachzug. Plötzlich hatten die Bayern mehr Zugriff aufs Spiel und erarbeiteten sich ihrerseits Möglichkeiten zur Führung.
Mazraoui (FT-Note 1,5) trug daran maßgeblichen Anteil. Der von Ajax gekommene Marokkaner präsentierte sich äußerst ballsicher und somit resistent gegen das aggressive Pressing der Katalanen. Ein ums andere Mal lief Barças Linksaußen Raphinha den geschmeidigen Rechtsfuß vergeblich an, sodass sich die Intensität des Forecheckings im weiteren Spielverlauf deutlich reduzierte.
Ein Modell für die Zukunft
Nagelsmann, das ist bekannt, hatte sich einen offensiveren Rechtsverteidiger gewünscht. Eine Flügelzange Mazraoui/Davies birgt allerdings auch Risiken, denn eine asymmetrische Anordnung wie mit Pavard, der sich oft als eine Art dritter Innenverteidiger positioniert, ist mit Mazraoui kaum möglich.
Das Gleichgewicht muss das Team also im Verbund schaffen. Dass dies auch mit Leon Goretzka statt des defensiver ausgerichteten Marcel Sabitzer gelingen kann, wies die zweite Hälfte gestern nach. In dieser erarbeiteten sich die Bayern gegen ein bärenstarkes Barcelona peu à peu gewisse Feldvorteile. Mazraoui war dabei ein wichtiger Faktor – und dürfte Nagelsmann gezeigt haben, dass alles bereit wäre für den schon länger gehegten Plan.
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