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Guardiolas Exposé: Um Alaba müssen die Bayern fürchten – nicht um Lewandowski

von Lukas Heimbach
3 min.
Bayern München David Olatukunbo Alaba @Maxppp

Pep Guardiola sind im Sommer keine Grenzen gesetzt. Mit dem Katalanen will Manchester City endlich auch internationale Titel. Trotz seiner Andeutung, er wolle keine Spieler vom FC Bayern mitnehmen, dürfte insbesondere ein Akteur in seinen Plänen omnipräsent sein: David Alaba.

Pep Guardiola steht im Sommer vor seiner bislang größten Herausforderung. Ein Team, das bisher allein von den individuellen Qualitäten seiner millionenschweren Stars lebt, muss der katalanische Akribiker in ein taktisches Korsett zwängen. Was Manchester City unter Manuel Pellegrini spielt, ist schlichtweg konzeptlos und einzig auf individuelle Klasse gemünzt. Mit modernem Fußball hat der Spielstil der ‚Skyblues‘ so viel zu tun wie Sepp Blatter mit einer Opferrolle.

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An Hochkarätern mangelt es dem Kader, der dem Spanier im Etihad zur Verfügung gestellt wird, nicht. Wohl aber an Schlüsselspielern. Akteure, die genau das auf dem Platz umsetzen, was der 45-Jährige verlangt. Als Guardiola 2013 beim FC Bayern übernahm, besaß der Kader zwar nicht die Fülle an Stars, dafür aber Spieler, die exakt den Vorstellungen des detailversessenen Perfektionisten entsprachen. Wie etwa Philipp Lahm, Jérôme Boateng oder David Alaba. Was fehlte, wünschte sich Guardiola von der Klubführung. Und bekam es. Xabi Alonso als Dirigenten. Thiago für die Kreativität. Juan Bernat als bis dato eher unbeschriebenes Blatt, das aber ebenfalls per excellence ins Konzept des Übungsleiters passte.

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Schlüsselspieler wie in München fehlen

Bei City fehlen genau diese Schlüsselspieler. Insbesondere Kandidaten für das Zentrum, die die Achse Guardiolas variablen Ballbesitzfußballs bilden. Yaya Touré, dem diese Rolle zuzutrauen wäre, verlässt den Verein voraussichtlich. Außerdem kann Fernando wohl gehen. Fernandinho oder Fabian Delph ist nicht zuzutrauen, die Wünsche des Katalanen zufriedenstellend auf den Platz zu bringen.

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Ähnlich sieht es auf der Schlüsselposition in der Abwehrzentrale aus. Von den vier Innenverteidigern verfügt lediglich Vincent Kompany über ein gutes Aufbauspiel. Der Kontrakt des 35-jährigen Martin Demichelis läuft am Saisonende aus. Die Zeichen stehen auf Abschied. Auch 40-Millionen-Mann Eliaquim Mangala enttäuscht und genügt höchsten Ansprüchen nicht. Jüngst wurde er als Tauschobjekt für einen möglichen Stones-Deal mit dem FC Everton gehandelt. Stones gilt seit geraumer Zeit als Wunschspieler der ‚Citizens‘.

Defensive Zentrale als Baustelle

Überzeugen kann bislang auch Nicolás Otamendi nicht, der für 44,6 Millionen aus Valencia gekommen war. Der Argentinier ist für einen zentralen Abwehrspieler zwar ungewöhnlich schnell und eisenhart im Zweikampf, er besitzt allerdings Defizite im Spielaufbau. Und gerade darauf legt Pep allerhöchsten Wert, wie nicht zuletzt das Beispiel Joshua Kimmich aktuell zeigt.

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Die erste Baustelle, die Guardiola deshalb nach seiner Ankunft zu beseitigen hat, ist die Defensivzentrale. Und an dieser Stelle kommt der Bayern-Coach um einen Mann nicht herum – David Alaba. Mit 23 Jahren und noch immer bübchenhaftem Charme hat sich der Linksfuß in München sukzessive zum Weltstar entwickelt.

Alaba seit Guardiola-Ankunft omnipräsent

Der Österreicher ist seit Guardiolas Ankunft an der Säbener Straße omnipräsent in dessen Plänen. Ob im defensiven Mittelfeld, als Linksverteidiger oder in der Innenverteidigung. Schon als der Lehrmeister 2013 die Bayern übernahm, war sein langfristiger Plan, Alaba in der Abwehrzentrale aufzustellen. Der gebürtige Wiener ist das Paradebeispiel der Pep'schen Fußballschule. Er ist der Sergio Busquets des FC Barcelona. Nur flexibler.

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Im Angriff der ‚Citizens‘ machen Spieler wie Kevin de Bruyne, Raheem Sterling, David Silva und vor allem Sergio Agüero den Unterschied. Ihnen muss der 45-Jährige das Fußballspielen nicht mehr erklären. Und wer einen ‚Kun‘ Agüero in seinem Team hat, der ist auf Robert Lewandowski nicht zwingend angewiesen. Den Polen wird es, wenn überhaupt, zu Real Madrid ziehen.

Wunschspieler heißt Alaba – nicht Lewandowski

Für das Fundament seiner Fußballphilosophie aber benötigt Guardiola bei City den Spielertypen Alaba. Gleich auf drei Positionen könnte der österreichische Nationalspieler als Konzept-Apostel in Manchester walten. Am liebsten aber in der Abwehrzentrale. Und deshalb dürfte zu erwarten sein, dass Pep seinen Musterschüler im Sommer – trotz gegenteiligen Versprechens – auf die Insel locken will. Sicherlich hätte der katalanische Trainer auch gegen Boateng nichts einzuwenden. Beim Weltmeister aber sind die Chancen noch geringer.

Alabas Kontrakt ist in München noch bis 2018 datiert. Bei dann noch zwei Jahren Laufzeit wäre ein Ablöse nicht utopisch hoch. Unabhängig von der Utopie-Frage in Zusammenhang mit den Möglichkeiten der City Football Group. Guardiolas Wunschspieler jedenfalls müsste im Sommer David Alaba heißen – und nicht Robert Lewandowski.

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