Bundesliga

FC Bayern: Hoeneß watscht Kahn ab – Entlassung „auch bei drei Titeln“

Die nächste Episode im Drama rund um den FC Bayern: Uli Hoeneß spricht mit deutlichen Worten über die Entlassung von Oliver Kahn.

von Tristan Bernert - Quelle: kicker
2 min.
Uli Hoeneß ist Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern @Maxppp

Uli Hoeneß hat sich ausführlich zur viel diskutierten Entlassung von Oliver Kahn als Vorstandschef und Hasan Salihamidzic als Sportvorstand beim FC Bayern geäußert. „Wir haben uns stundenlang Gedanken gemacht, auch mit Karl-Heinz Rummenigge, wie wir es den beiden so beibringen, dass nichts hängen bleibt“, erklärt der 71-Jährige, der Teil des Aufsichtsrats des FC Bayern ist und übergangsweise auch die Kaderplanung mitverantworten soll, dem ‚kicker‘.

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Man habe sich dann darauf verständigt, so Hoeneß, am Donnerstag vor dem entscheidenden Bundesliga-Spiel beim 1. FC Köln mit Kahn und Salihamidzic zu sprechen und ihnen die Entlassung mitzuteilen. Laut Hoeneß sei es „nur fair gewesen“, das Duo frühestmöglich zu informieren. Die Darstellung von Klubpräsident Herbert Hainer, der erklärte, Kahn sei während des Gesprächs höchstemotional geworden, bestätigt Hoeneß.

Kahn-Anstellung ein Fehler

„Es war kein angenehmes Gespräch“, so der 71-Jährige. Kahn sei während der Besprechung verbal auf seinen Nachfolger Jan-Christian Dreesen losgegangen, weshalb man dem Ex-Torhüter nahegelegt habe, nicht mit nach Köln zu reisen. Kahn erklärte bereits am Samstag kurz nach dem Gewinn der Meisterschaft, es sei ihm „untersagt“ worden, mit der Mannschaft zum letzten Saisonspiel zu reisen – ein Umstand, der dazu führte, dass Kahn vom „schlimmsten Tag meines Lebens“ sprach.

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Hoeneß betont nun, dass die Anstellung von Kahn als Vorstandschef im Jahr 2021 ein Fehler gewesen sei. „Im Nachhinein muss man das so sagen. Oliver ist ein hochintelligenter Mann, der Austausch mit ihm macht Spaß. Die große Enttäuschung liegt darin, dass ich gedacht habe, er könnte das Amt qua seiner Persönlichkeit allein ausfüllen, doch er hat sich stattdessen mit seinen Beratern umgeben.“

Entlassung auch bei Triple-Gewinn

Diese Berater seien laut Hoeneß hauptverantwortlich für „die katastrophal schlechte Stimmung“ im Klub gewesen. Aus diesem Grund sei eine Kahn-Entlassung völlig unabhängig vom sportlichen Erfolg der Mannschaft in den vergangenen Wochen und Monaten erfolgt. „Wir hätten auch bei drei Titeln so gehandelt, die Entscheidung musste so getroffen werden“, so die deutlichen Worte von Hoeneß.

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Dennoch betont er, dass er mit Kahn im Guten auseinandergehen wolle: „Ich habe großen Respekt vor der Person, als Spieler hat er viel geleistet. Auch wenn er als CEO die Erwartungen nicht erfüllt hat, steht meine Tür für Oliver immer offen.“ Ob Kahn durch diese Tür noch einmal gehen möchte, ist offen.

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