Während die schwere Verletzung von Jamal Musiala in ganz Europa Bestürzung auslöst, setzt Inter Mailand Galatasaray wegen Hakan Calhanoglu eine Deadline. Die FT-Presseschau zum Ende der Woche.

Europa leidet mit Musiala
Die schwere Verletzung von Jamal Musiala durch den Zusammenprall mit PSG-Keeper Gianluigi Donnarumma überschattete das Klub-WM-Viertelfinale zwischen Bayern München und Paris St. Germain (0:2). „Harter Schlag für Bayern“, titelt die ‚Marca‘ und schreibt: „Jamal Musiala erlitt eine schreckliche Verletzung, die alle Anwesenden im Mercedes Benz Stadium in Atlanta erschütterte.“ Noch steht die offizielle Diagnose aus, doch der 22-Jährige scheint mit einem Wadenbeinbruch und mehreren lädierten Bänden einige Monate auszufallen. „Ein Rückschlag für den Kader der Bayern, die vor wenigen Tagen mit Sané einen weiteren Mittelfeldspieler verloren haben, der nach Ablauf seines Vertrags zu Galatasaray wechselte“, analysiert die ‚as‘.
Schnell wurden am gestrigen Abend einige Vorwürfe an Donnarumma laut, auch Bayern-Keeper Manuel Neuer kritisierte seinen Torwartkollegen. Die italienische Presse nahm ihren Nationalkeeper in Schutz. Der ‚Corriere dello Sport‘ schreibt von „der schrecklichen Verletzung des deutschen Stürmers nach einem unglücklichen Zusammenprall mit Donnarumma“. Die ‚Gazzetta dello Sport‘ bewertet: „In Wirklichkeit war Gigios Ausflug korrekt, physisch, mit dem Risiko, sich selbst zu verletzen. Die Folgen sind zufällig […]. Armer Musiala, gebrochener Knöchel und Wadenbein, Bänder verletzt: erschreckend.“ PSG-Trainer Luis Enrique sendete auf der Pressekonferenz nach der Partie Genesungswünsche: „Zunächst einmal möchte ich Jamal Musiala gute Besserung für seine Verletzung wünschen. Wir wissen, dass solche Verletzungen zum Spitzensport gehören. Manchmal passiert es einem deiner Spieler, manchmal einem Gegner. Ich glaube, wir haben klar gezeigt, dass wir keine böse Absicht hatten. Wir sind weder eine gewalttätige Mannschaft noch eine Mannschaft, die Fouls begeht und Karten sammelt.“
Calhanoglu-Ultimatum
Bei Inter Mailand geht er Zoff um den wechselwilligen Hakan Calhanoglu weiter. Inter scheint sich mittlerweile mit dem Abgang des Spielmachers zu Galatasaray abgefunden zu haben, will diesen aber schnell unter Dach und Fach bringen. „Die Nerazzurri wollen nämlich nicht, dass das Gerede länger als die nächsten zwei Wochen andauert, um jede peinliche Situation innerhalb der Mannschaft zu vermeiden“, berichtet die ‚Gazzetta dello Sport‘. Trotzdem werde Inter seinen Star nicht unter Wert abgeben: „Da ist ein Verein aus Istanbul, der sich in den Kopf gesetzt hat, einen nationalen Star zurück in die Heimat zu holen, und ein anderer Verein aus Mailand, der keinen Ärger will, aber auch keine Geschenke machen wird.“
Der italienische Vizemeister setze darauf, dass der Istanbuler Klub nun unter dem Erwartungsdruck der eigenen Fans steht: „In der Türkei ist die Rückkehr des Nationalmannschaftskapitäns geradezu eine patriotische Mission.“ Calhanoglu selbst hält sich gegenwärtig ziemlich bedeckt, wie der ‚Corriere dello Sport‘ feststellt: „In Erwartung offizieller Schritte will der Spielmacher abwarten, wie sich die Seifenoper weiterentwickelt, und hält sich alle Optionen offen, wie er mit seinem Social-Media-Post nach dem harten Ausbruch von Kapitän Lautaro (Martínez, Anm. d. Red.) in Charlotte gezeigt hat.“