Verlängerung & Doppelpack: Janelt brilliert bei Brentford

von Tristan Bernert
2 min.
Vitaly Janelt im Trikot des FC Brentford @Maxppp

2020 wagte Vitaly Janelt den Sprung aus der zweiten Bundesliga nach England. Beim FC Brentford ist er nun nicht mehr aus der Startelf wegzudenken.

Der FC Brentford ist in vieler Hinsicht kein normaler Premier League-Klub. Seit der Übernahme durch Klubbesitzer Matthew Benham, der sein Vermögen mit systematisch platzierten Sportwetten gemacht hat, ist den Bees der sportliche Aufstieg von einem kleinen Klub aus West London, in dessen Stadion keine 20.000 Zuschauer passen, zum Erstligisten geglückt.

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Seinen sportlichen Erfolg verdankt Brentford dabei weniger Großinvestitionen seines Besitzers, sondern viel mehr einer außergewöhnlichen Transferpolitik. Die Bees setzen bei der Sichtung potenzieller Neuzugänge mehr als kaum ein anderer Klub auf Daten, erweiterte Statistiken, Algorithmen und weniger auf klassische Leistungsdaten wie Tore oder Vorlagen – das sogenannte Moneyball-Prinzip.

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Und so passte es dann auch zum FC Brentford, als im Sommer 2020 Vitaly Janelt vom VfL Bochum nach West London wechselte. Bei andere englischen Klubs wäre der Transfer wohl eine handfeste Überraschung gewesen, schließlich war er beim damaligen Zweitligisten kein Stammspieler, doch bei den Bees hat die Verpflichtung von eher unbekannten Spielern mittlerweile Tradition.

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Moneyball zeigt Wirkung

Wie bei vielen anderen Neuzugängen zeigte sich auch bei Janelt schnell, dass das Moneyball-Prinzip wieder einmal eine richtige Verstärkung zu Tage gefördert hatte. Der gebürtige Hamburger wurde unter Trainer Thomas Frank sofort zum Stammspieler im Mittelfeld, stieg mit Brentford in die Premier League auf und schreibt auch dort weiter an seiner persönlichen Erfolgsgeschichte.

Den zwischenzeitlichen Höhepunkt erreichte Janelt in dieser Woche. Am Freitag verlängerte Brentford den Vertrag des 23-Jährigen vorzeitig bis 2026. Am Samstag bedankte sich der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler prompt mit einem Doppelpack beim 4:1-Überraschungssieg gegen den FC Chelsea. Die 600.000 Euro, die Brentford 2020 für Janelt zahlte, wirken längst wie eine lächerlich kleine Summe: Der Mittelfeldspieler ist ein Vielfaches wert.

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Pressing-Maschine

Ein Blick auf Janelts erweiterte Spielstatistiken, die sie in Brentford so lieben, zeigt dann auch, was den Ex-Bochumer so wichtig für das Spiel seines Klubs macht. Laut ‚fbref.com‘ hat Janelt mehr erfolgreiche Tacklings im Angriffsdrittel vorzuweisen als 91 Prozent aller Mittelfeldspieler in den europäischen Top5-Ligen. Seine Gegenspieler setzt er im letzten Spielfelddrittel 4,45 Mal pro 90 Minuten unter Druck – häufiger als 87 Prozent seiner europäischen Positionskollegen. Beim Abblocken gegnerischer Pässe sind es 82 Prozent. Fazit: Janelt ist eine Pressing-Maschine.

Als solche könnte der 23-Jährige mittelfristig auch für andere Klubs interessant werden – vor allem wenn er sich zusätzlich so torgefährlich zeigt wie gegen Chelsea. Angesichts seiner Verlängerung ist das aber Zukunftsmusik. Janelt fühlt sich in Brentford wohl und die Bees werden wohl auch Dank des gebürtigen Hamburgers die Klasse in der Premier League halten.

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